Wolfskuhle

EIN WOLF FÜR ALLE FÄLLE –

<< Episode: „Agentenschule“ >>

Drehbuch

INT. JAGDSCHLOSS ENGELSBURG – TAG

Weitwinkelaufnahme: Ein nebelverhangenes Barockschloss im Thüringer Wald. Die Kamera schwenkt langsam durch das eiserne Tor. Im Hintergrund wummert Wagner – „Ritt der Walküren“.

Szene 1: Ankunft der Gäste

EXT. SCHLOSSHOF – TAG

Ein Konvoi schwarzer Limousinen rollt durch das Tor. Martin Döhring (alias „der Wolf“) steht mit Ehefrau Simone und den Eltern – Staatssekretär Willy Döhring und Zita, Schlossherrin – auf der Freitreppe.

MARTIN (mit verschmitztem Lächeln):Willkommen zur Totentaufe 4.0 – oder wie Vater sagt: „Wenn man schon kein Leben hat, dann wenigstens eine Legende.“

ZITA (streng):Aber erst gibt’s Soljanka, Blutwurst und ein Gläschen Dornfelder.

Lachen. Die Agentenanwärter steigen aus. Darunter: ein nervöser Informatiker, eine toughe BND-Analystin, ein geheimnisvoller Russe.

Szene 2: Das Briefing im Marmorsaal

INT. SCHLOSSSAAL – TAG

Kronleuchter, Bach-Fugen. Auf einer antiken Leinwand erscheinen Diagramme moderner Spionagetechniken. Willy Döhring betritt im Frack den Raum.

WILLY (resigniert trocken):Früher reichte ein gestohlener Pass. Heute braucht man ein Deepfake, das tanzen kann.

SIMONE (nickt): Und 30.000 Follower auf dem Fake-Instagram, sonst glaubt euch kein Mensch die Tarnidentität.

PowerPoint-Präsentation: „Agentenschule – Modul 1: Cyberspionage“

MARTIN (doziert): Wir beginnen mit Phishing. Bitte checken Sie jetzt Ihre Handys – einer von Ihnen wurde bereits gehackt.

Alle greifen nervös zu den Smartphones. Der russische Teilnehmer schmunzelt.

Szene 3: Das erste Rollenspiel – Totentaufe

INT. GEHEIMZIMMER UNTERM SCHLOSS – NACHT

Dunkel, kalte Steinwände. Kerzenlicht. Auf einem Eichentisch: gefälschte Ausweise, manipulierte Biometrie-Chips.

ZITA (schneidet Blutwurst):

Nichts geht über ein gutes Ritual. Früher haben wir die echten Toten beerdigt. Heute beerdigen wir nur noch ihre Daten.

AGENTEN-ANWÄRTERIN (verunsichert):Und wenn mein Totenschein auffliegt?

MARTIN: Dann müssen Sie eben wirklich sterben. Zumindest für Facebook.

Alle lachen – nervös.

Szene 4: Lasermikrofone und CIA-Schnürsenkel

INT. BIBLIOTHEK – TAG

Demonstration: Ein Laser wird auf eine Fensterscheibe gerichtet. Gespräch aus dem Nebenraum wird live mitgehört.

WILLY (flüstert): Diese Technik wurde in Ostberlin 1987 eingesetzt – gegen uns.

SIMONE (zeigt einen Schuh):Und das hier ist ein CIA-Schnürsenkel mit Morse-Sender. Perfekt, wenn WhatsApp mal streikt.

Szene 5: Sabotage beim Festbankett

INT. SPEISESAAL – ABEND

Tafel mit Silberbesteck. Händel erklingt. Zwischen Saumagen und Soljanka: Spannung. Der russische Agent stirbt fast an einer vergifteten Praline.

ZITA (seufzt): Ich hab gesagt, keine echten Gifte. Nur Übung!

MARTIN (zu Simone): Jemand spielt nicht nach den Regeln.

Szene 6: Auflösung & Nachtflucht

INT. GEHEIMGANG – NACHT

Martin jagt den Saboteur durch alte Tunnel. Enthüllung: Es war ein Spion im Auftrag eines privaten Datendienstes.

MARTIN (sarkastisch): Früher gab’s noch Ideale. Heute geht’s nur noch um Algorithmen und Aktienkurse.

Szene 7: Epilog

EXT. SCHLOSSTERRASSE – MORGEN

Sonnenaufgang. Die Agenten verabschieden sich. Einer hat nun eine neue Identität. Eine andere bleibt spurlos verschwunden.

ZITA (blickt in die Ferne):Einmal Spion, immer Spion. Und wer zu viel weiß, bleibt besser hier.

Sie reicht Martin eine dampfende Soljanka. Abblende.

ENDE DER EPISODE

Abspannmusik: Bach –

„Air“

Einblendung: „Ein Wolf für alle Fälle“ – Eine Produktion des Bundes für diskrete Aufklärung.