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Inflation ist immer Krankheit, aber niemals Medizin

  • Autorenbild: Martin Döhring
    Martin Döhring
  • 17. Sept. 2020
  • 3 Min. Lesezeit

Die staatliche Schuldenorgie muss enden, in Berlin aber auch in Brüssel. Viele kennen die Geschichte der schrecklichen Hyperinflation von 1923/24. Diese entstand durch das Laufenlassen der Notenbankpresse. Genau wie es jetzt die EZB tut. Tragische Konsequenz war die defacto Einführung eines Goldstandards in Deutschland. Neue Kredite konnten nur noch durch 100% Besicherung in Gold vergeben werden. Damit wurden 200 Jahre moderne Geldwirtschaft, ausgehend von John Law 1715 in Frankreich, zunichte gemacht.

Artikel 123 der EU Verträge verbietet die Staatsfinanzierung durch das Gelddrucken. Artikel 125 der EU Verträge verbietet es der Gemeinschaft Pleite-Staaten zu retten (no-bail-out-Klausel)

Die EZB hat nach dem Vorbild der Bundesbank die Preisstabilität als Mandat (Ist uns so erzählt worden, insbesondere bei der Einführung des EURO). Dies ist in Artikel 88 Grundgesetz so festgelegt. Die Übertragung deutscher hoheitlicher Rechte an die EU gemäß Artikel 23 Grundgesetz setzt impliziert voraus, dass das deutsche Grundgesetz dadurch nicht verletzt wird.

Aber: Mir ist nicht bekannt, dass die EZB ein wirtschaftspolitisches Mandat hat.

Mir ist nicht bekannt, dass die EZB ein Preisbildungsmandat hat.

Sinnvollerweise werden in einer Marktwirtschaft die Preise durch Angebot und Nachfrage bestimmt.

Dabei können die Preise auch mal nachgeben.

Die Medien hatten das geplante und laufende Ankaufprogramm der EZB mit Darstellung falscher Sachverhalte flankiert.

Richtig ist, dass die EZB ein Inflationsziel von etwa 2% vorgeben hat, mit der Begründung, es drohe Deflation, WEIL! „die Preise nachlassen“.

Tatsächlich beziehen sich die Begriffe Deflation und Inflation (=Aufblähung) immer auf die Geldmenge, aber nicht auf den Preisindex.

Per Definition herrscht Deflation dann, wenn die Geldmenge schrumpft. An dieser Stelle könnten sich Sparer und Konsumenten freuen. Gründe für Deflation können Schuldenschnitt oder Schuldentilgung sein. Wie sollte Geld sonst aus der Welt verschwinden und so die Geldmenge verringern?

Es ist besonders beschämend, wenn ein öffentlich-rechtliches Medium wie die ARD eine Meinung vertritt, von der nicht nur der Fachwelt bekannt ist, dass sie dem „Lehrbuch“ widerspricht (hier: die absichtlich falsche Darstellung von Sachverhalten mit dem Ziel den Euro abzuwerten/Meinungsmache).

Wenn private Medien wie ntv oder der Spiegel das machen, fällt dies unter Tendenzschutz, aber bei den öffentlich-rechtlichen wie der ARD muss wegen der Glaubwürdigkeit und Staatsnähe sowie Proporz eigentlich auf Objektivität geachtet werden.

Einige Fachleute bezweifeln den Nutzwert oder Sinn von gewollter Inflation insgesamt.

Inflation bedroht Arbeitsplätze.

Inflation bedroht Preisgefüge. Dies ist besonders beschämend.

Es ist davon auszugehen, dass unter der Ägide der EZB die Währung absichtlich geschwächt wurde, zum Vorteil von EU-Staaten, zum Nachtteil der Inhaber von Euro. Die falsche Darstellung einer drohenden Deflation als Folge von Preisnachlass hat Mario Draghi mit der „zwingenden Not einer geplanten Inflation“ selbst öffentlich gebracht. Ich bin Zeuge. Es erscheint, als war es Absicht, wirtschaftliche Probleme aus planwirtschaftlichen Maßnahmen mit neuen planwirtschaftlichen Mitteln „zu heilen“.

Eigentlich sind die Stabilitätskriterien des Euro verbindlich. Tatsächlich werden diese aber gebrochen. Dies bedroht nicht nur die Währung, sondern auch die Rechtsstaatlichkeit in der EU (indirekte Folge). Notlösung: Stabilitätskriterien neu verhandeln und diesmal für verbindliche Umsetzung sorgen.

Es ist auch nicht zu spät, das Ankaufprogramm der EZB zu stoppen, um die Sparer zu schonen.

Schadensersatz? Euro seit Dezember stellenweise 30% weniger wert gegenüber anderen Währungen, gewollt von der EZB zur „Wirtschaftsförderung“.

Den „Euro“ nun mit allen Mittel („whatever it takes“) halten zu wollen, ist erkennbar unvernünftig und hebt die letztlich die Währung selbst auf, bei konsequenter Durchführung. Sicher ist, die Existenz Europas oder der EU hängt nicht am Euro. Die EU-Verträge sind verbindlich, auch ohne Eurowährung. Deutschland dürfte auf eigenen Wunsch hin, aus der Gemeinschaftswährung aussteigen. Die Targetsalden würden bei dieser Aktion noch ein Plus für den Finanzminister ergeben.

Ich werde noch etwas hier in einem anderen Blogbeitrag über Indikatoren für Rezession und Inflation posten.

Die EZB sagte offiziell: Die EZB Strategie bezüglich Zinsen und Staatsanleihenankauf geht nur auf, wenn die EU-Staaten dies mit guter Konjunktur ab-bedienen können. Danach sieht es momentan nicht aus. Deutschland und die EU befinden sich in einer Absatzkrise.

Eine Nullzinspolitik oder schlimmer Negativzinspolitik bedeutet, die Gläubiger bezahlen den Schuldner (Staat). Kann man so vermuten, wenn der langfristige Zerobond (Nullkuponanleihe) der Bundesregierung oberhalb von 100% im Preis liegt. Dies ist eigentlich verrückt, und normalerweise müsste man erwarten, dass sich kein Käufer für einen Kurs oberhalb von 100% findet.

Die Steuerehrlichkeit, aber auch die Steuersätze in den EU Staaten sind unterschiedlich. Von daher schon müsste man gemeinsamen Schulden der EU (Euro-Bonds) eine klare Absage erteilen.

(ICH! BIN! KEIN! SOZI!)

Es ist zu verlangen, dass die EU zum deutschen Grundgesetz passt. Damit das deutsche Grundgesetz überhaupt vollumfänglich zur Geltung kommen kann. Das besonders heimtückische an dieser Angelegenheit ist die Gefahr von Blasenbildung aufgrund der Flucht in den Sachwert. Eine gefährliche Scherenentwicklung tut sich auf. Viele Bürger fliehen deshalb instinktiv in Gold. Wobei allerdings zu beachten wäre, dass Papiergeld (z.B. Wertpapieroptionen auf Goldkauf zu festem Preis) in der Krise nicht hilft, sondern nur physisches Gold. Wir haben in den letzten Jahren eine Rohstoffbaisse bemerkt. Dies sollte hellhörig machen, weil Industriemetalle und Spritpreise als Konjunkturindikatoren gelten.

 
 
 

15 Kommentare


Martin Döhring
Martin Döhring
30. Okt. 2024

Leider ist jüngst anscheinend wieder ein Anstieg der Inflationsrate bemerkt worden.

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Martin Döhring
Martin Döhring
10. Aug. 2024

ree

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Martin Döhring
Martin Döhring
09. Aug. 2024

...es gibt mehrere historische Beispiele für hohe Inflation. Hier sind einige der bekanntesten:


  1. Deutschland in den 1920er Jahren: Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte Deutschland eine Hyperinflation, die ihren Höhepunkt 1923 erreichte. Die Preise stiegen so schnell, dass die Menschen ihre Löhne in Schubkarren transportieren mussten, um sie sofort auszugeben, bevor das Geld an Wert verlor1.

  2. Zimbabwe in den 2000er Jahren: Zimbabwe erlebte eine der schlimmsten Hyperinflationen der Geschichte. Im Jahr 2008 erreichte die Inflationsrate astronomische Werte, und die Regierung musste schließlich die eigene Währung aufgeben und ausländische Währungen akzeptieren2.

  3. Ungarn nach dem Zweiten Weltkrieg: Ungarn erlebte 1946 eine Hyperinflation, bei der die Preise sich täglich verdoppelten. Die Regierung führte schließlich eine neue Währung ein, um die Krise zu bewältigen2.

  4. Argentinien…

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Martin Döhring
Martin Döhring
10. Mai 2024

Es gibt in Deutschland kaum verfügbare Informationen über den tatsächlichen Stand der Inflation, gemeint ist hier von mir die Preisinflation.


Aktuell ist die Inflationsrate zurück gegangen auf Werte zwischen 2 und 3 Prozent. Die Inflationsrate gibt aber nur die Steigerung der Inflation an. Es wäre jetzt falsch anzunehmen, die Inflation sei zurück gegangen.


Tatsächlich existiert Artikel 88 Grundgesetz, der eine Preisstabilität über die Notenbankgeldpolitik gewährleisten soll.


Zusätzlich existiert im Grundgesetz bekanntlich die Schuldenbremse nach Artikel 109 Grundgesetz Absatz 3. Die Neuaufnahme von Staatsschulden wird mit einer diskreten Regel limitiert.


Weiterhin überschreitet Deutschland auch in diesem Jahr die Maastricht Kriterien zur Währungsstabilisierung. Diese Kriterien deckeln die Staatsschulden auf 60% vom Bruttoinlandsprodukt.


Eine solide Haushaltspolitik ist unerlässlich, um zu verhindern, dass die…


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Martin Döhring
Martin Döhring
10. Okt. 2023

Leider hat die SPD aus ihrem Wahldebakel am Sonntag nichts gelernt:

Die Vorsitzende der SPD, Frau Esken, betonte gestern und heute im Radio, sie möchte auch weiterhin eine Politik betreiben, die geeignet ist, die Inflation nach oben zu treiben.


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