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AutorenbildMartin Döhring

grauer Star und mehr

Starstich (Operation einer #Cataract) – Kataraktextraktion - Entfernung der trüben Linse im Auge und Ersatz (Pseudophakie) durch Implantation einer künstlichen Linse (IOL)

Der graue Star ist eine Linsentrübung. Der Begriff „Starstich“ kommt daher, dass in früheren Zeiten die getrübte Linse mit einer Nadel zur Seite gestoßen wurde. Der Okulist Tadini versprach als erster, die getrübte Linse durch eine aus Glas im Sinne einer Implantation zu ersetzen.

Bekannt ist, dass es zwei Sorten von Star gibt, einerseits den Grünen und anderseits den Grauen (die Farbkodierung hat einerseits was mit dem Erkrankungsalter, anderseits mit dem optischen Aspekt für den Betrachter der Krankheiten zu tun).

Der grüne Star ist eine Augeninnendruckerhöhung und schädigt den Sehnerv, was schlimmstenfalls zu Gesichtsfeldausfällen (Skotomen) führt.

Der graue Star ist eine Linsentrübung, am ehesten im Alter letztlich durch degenerative Prozesse.

#Katarakt ist griechisch und bedeutet „Wasserfall“. Dies nach dem Aspekt der Linse per Trübung. Im Deutschen wird die latinisierte weibliche Form „eine cataract“ benutzt. Im Lateinischen gibt es bekanntlich kein „k“ und kein „w“. Der grüne Star heißt #Glaukom (griechisch Weißauge), dies auch nach dem Aspekt der Spätform „gekochtes Fischauge“ (=weiß).

Alterssichtigkeit ist keine Krankheit. Eine „Starbrille“ ist heute nicht mehr erforderlich, durch Implantation von Kunstlinsen.

ZU den operativen Verfahren, von denen der #Starstich sicher seit über 2000 Jahren der bekannteste ist, gehören aber auch Laserbehandlung, #Schieloperation und #Hornhauttransplantation.

In der Augenheilkunde kann mit der direkten oder indirekten Ophthalmoskopie (Augenspiegeln) der Augenhintergrund betrachtet werden. Ein Ophthalmoskop ist das Gerät, mit dem Augenspiegeln möglich ist. Häufig wird die Pupille für das Augenspiegeln mit einem Medikament weitgetropft, um einen besseren Seheindruck des Untersuchers zu ermöglichen.

Zu sehen sind beim Augenspiegeln unter Umständen Schäden durch Diabetes mellitus oder Bluthochdruck und andere Erkrankungen.

Der Aspekt des Gesamteindrucks gibt dem geübten Beobachter Auskunft über den Gesundheitszustand des Probanden.

Eine Angiographie, eine Gefäßdarstellung mit Kontrastmittel, wurde erstmals in den 50er Jahren am Auge durchgeführt.

Der Sehnerv , der zweite Hirnnerv (nervus opticus), kann beim Augenspiegeln direkt beobachtet werden, und hinsichtlich Schäden, wie z.B. erhöhter Augeninnendruck (Glaukom) beurteilt werden.

Die Sehleistung erfolgt durch die Retina, die Netzhaut. Natürlich können gegebenenfalls mit dem Augenspiegeln (Ophthalmoskopie) auch Netzhauterkrankungen oder Schäden diagnostiziert werden.

Die Zone des schärfsten Sehens ist die Makula (gelber Fleck, macula lutea).

Die Erstbeschreibung eines Starstichs in Deutschland samt Abbildung(en) erfolgte 1583 durch Georg Bartisch in seinem Buch „Ophthalmoduleia“ (Augendienst). Damals erfolgte die OP häufig schlicht nur mit einer Nadel, um die trübe Linse beiseite zu stoßen. Damit konnte wieder Licht ins Auge gelangen. Leider in Regel unter Verlust der Akkommodation („ZOOM“) sowie mit einem Refraktionsdefizit von rund 19 Dioptrien. Die Implantation einer künstlichen Linse als Ersatz geht auf den Occulisten Tadini zurück. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts begann die Implantation von künstlichen Linsen aus Plexiglas (in der Regel rund 19 Dioptrien). Damit konnte man schon mal ohne Brille Fernsehschauen oder in der Nähe sehen, je nach Refraktionsplanung.

Moderne Implantationslinsen bieten Akkommodationsmöglichkeiten oder deren Ersatz ohne „STARBRILLE“.

Richtig ist, mittlerweile gibt es einerseits polyrefraktive Linsen (IOL) für die Implantation nach dem „Starstich“ im Auge, weiterhin sind akkommodierende (fokussierende) Linsen als Implantat bei der Kataraktextraktion möglich. Damit dann wirklich keine „Starbrille“ mehr erforderlich ist.

Bitte meinen Aufzeichnungen zur Zielrefraktion beachten: Diese Biometrie ist erforderlich bei LASIK und bei der Operation des grauen Star für die Herstellung der Emmetropie (Normalsichtigkeit).

Notabene: Seit Snellius 1623 wissen wir, dass das hauptbrechende Kriterium am Auge der Tränenfilm (LASIK Stromaabtragung dient nur der Tränenfilmmodulation, deshalb muss bei operativen Korrekturen der eventuellen Weitsichtigkeit (Hyperopie) die Hornhaut (Cornea) aufgesteilt und nicht abgeflacht werden. ist: Dieser hat etwa 53dptr. Brechkraft. Die Gesamtbrechkraft des Auges hängt vom Fokuszustand ab. Die Linse im Auge bei Nahsicht ca. 19dptr. Der Ophthalmologe oder Okulist Tadini behauptete als erster, beim Starstich Linsen aus Glas als Ersatz in das Auge zu implantieren. LASIK (Laser in situ keratomileusis) wird bei Myopie (Kurzsichtigkeit) im Einsatzbereich von etwa -5 bis -13 Dptr (dioptrien= 1/Brechweite in Meter) eingesetzt. Presbyopie (Alterssichtigkeit) ist keine Krankheit, es helfen Lesebrillen oder polyrefraktive Kontaktlinsen.

Laserbehandlung des Augenhintergrundes findet zum Beispiel bei diabetischer Retinopathie statt oder als Quellpunktlaserung bei feuchter Makulopathie. Netzhautdefekte mit Ablösung oder ähnliches lasse sich im weitesten Sinne ähnlich durch „Anheftungsverschweißung „ der Netzhaut am Augenhintergrund erzielen. Weitere seltene Operationsmöglichkeiten bestehen.

Der grüne Star läßt sich medikamentös behandeln, aber auch mit Schnitten in die Iris , in die Regenbogenhaut des Auges, oder in den Kammerwinkel oder durch Laserung per Kontaktglas auf das Trabekelwerk um stärkeren Rückfluss von Kammerwasser zu bewirken, notfalls „Ventilpräperation“ Shunt mit Abfluss in die Bindehaut. Lidoperationen, etwa zur Tumorentfernung oder Tränensackentfernung gehören auch zum Standardrepertoire der plastischen Chirurgie.

Schieloperationen sollten, wenn möglichst, früh durchgeführt werden, damit das Gehirn der Betroffenen nach Schielkorrektur sehen lernen kann. Dieser Vorgang ist nach dem 5ten Lebensjahr abgeschlossen. Bei einer Schieloperation werden parallele Augenmuskel zuerst von der Ansatzstelle am Augapfel abgelöst, dann entweder verkürzt und oder vor- oder Rückverlagert wieder angenäht.

Schielwinkel von 15Grad lassen sich damit sicher vollständig korrigieren. Es existiert eine mathematische Formel zu Berechnung. Bezüglich der Augenmuskel sind 10mm Veränderung sicher möglich.

Horntransplantation ist durch die immunologische Eigenschaft der Hornhaut ohne Gewebetypisierung möglich. Bekannt ist die Einfügung eines runden Transplantates, gewonnen mit einem Trepan und Vernähung mit einer Sternnaht. (Sehr dünner Faden von Hand unter OP-Mikroskop). Bekannt ist die Sternnaht nach Transplantation. Benutzt werden Leichenhornhäute. Eine immunologische Typisierung ist nicht erforderlich. Vor rund 100 Jahren führte der Augenarzt Konrad Eduard Zirm die erste erfolgreiche Hornhauttransplantation durch.

In den letzten 20-40 Jahren wurden verschiedene Techniken beschrieben, der Brechkraft der Hornhaut zu verändert, meistens mit dem Ziel, einer Brille oder anderer Sehhilfe überflüssig zu werden.

Pionier war Fjodorow. Er nahm ein Diamantmesser und schnitt eine Sternfigur in die Hornhaut, welche als Effekt den Radius der Hornhaut änderte. Eine erfolgreiche Patientin, die das damals in Russland bei sich hat machen lassen, stellte sich vor 20 Jahren mal bei mir vor. War alles erfolgreich.

Vor 20 Jahren erfolgte eine Erweiterung dieser Technik mit dem Laser. Zuerst wurde dabei tangential mit einem Excimer Laser die Hornhaut abgelasert, d.h. abgetragen,.

Eine Erweiterung war die LASIK Op. Hierbei wird zuerst ein Lappen der obersten Schicht der Hornhaut vorsichtig präpariert und umgeklappt („Deckel-auf“) dann erfolgt die Hornhautabtragung durch Excimer wie gehabt, danach flap zurück Lagerung („Deckel-zu“). Durch Robotik und Einsatz eines zweiten Laser plus Femtosekundenlaser ist die Operation noch schonender, noch sicherer und vorallem durch Berücksichtigung von Wellenfronteffekten effektiver geworden. Durch den Effekt der Wellenfrontkorrektur ist es unter Umständen möglich von einer Sehschärfe von Visus 100% Cc stereoptisch beidseits auf bis zu 160-180% beidseits stereoptisch ohne Korrektur zu kommen.

Beim eigentlichen Starstich wird zuerst der Kammerdruck durch Druck reduziert, Das Auge wird betäubt. Danach Lidsperrer.

Es erfolgt eine runder Schnitt mit dem Cataractmesser am Hornhaut. Dies ist ein spezieller Schnitt, der sich durch nach der OP selbst verschließt, zunähen ist hinterher nicht mehr erforderlich.

Alles unter OP Mikroskop. Einführung der Instrumente. Vorsichtige Kapsulorhexis vorne. Kapselsack, da wo die Linse drin ist öffnen, dann erfolgt #Phakoemulsifikation. Hyaluronsäure als Präparat rein, dann Ultraschallzertrümmerung der alten trüben Linse, dann gleichzeitiges Absaugen der Reste. Politur der hinteren Kapsel gegen Nachstarbildung.

Eine gefaltete Linse aus Plastik kommt rein. Wird vorher bezüglich der Brechkraft berechnet (Biometrie) um die (19 Dioptrien). Entfaltung der Linse. Kapselsackverschluss. Nach dem Instrumente raus gezogen sind, schließt OP Öffnung von alleine. Fertig.

Die postoperativ zu erwartende Sehschärfe kann vor der Operation mit dem Laser-Retinometer bestimmt werden.

Martin Döhring

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