Abwertungswettlauf
- Martin Döhring
- 27. Juli 2021
- 1 Min. Lesezeit
Inflation kann als eine Art Zwangssteuer angesehen werden, die über die Notenbanken per Währung eingetrieben wird und zwar auf Geldguthaben. Dieses Geld, die Steuereinnahme, kommt dem Staat zu gute.
Clevere Kapitalberater machen damit seit Jahren erfolgreich Werbung und verkaufen so Aktien, Wertpapiere und Immobilien.
Nur leider wird mit der Angabe der Inflation dabei geschummelt. Die Inflation ist weitaus höher als die Preissteigerungsrate im Konsumbereich. Deshalb steigen Gold und Immobilien auch so im Wert. Normalerweise würde man annehmen, dass Fabriken eine wesentliche höhere Rendite abwerfen und somit Immobilien und Gold als Wertanlageobjekte verdrängen müssten.
Die Inflation gemessen an der Geldmenge war im letzten Jahr (2020) bei uns 12% und eben nicht 2% wie offiziell angegeben.
Animiere ich zum Kauf einer Kapitalanlage (z.B. Fonds) von einer jährlichen Rendite von vielleicht 3%, so macht der Käufer dann aber immer noch 9% Verlust, gemessen am Kaufkraftverlust.
Staaten, die inflationieren („Gelddrucken“), haben unter Umständen Wettbewerbsvorteile durch den Kaufkraftverlust. Die Produkte sind dann fürs Ausland billiger.
Kommen dann alle Staaten auf diese Idee, nennt man dies einen Abwertungswettlauf.
Um wirtschaftlich mit der EU noch Standhalten zu können, hat die Türkei mittlerweile eine Inflation von 25%.
Nach einem stabilen NiedrigPreisInflationsRegime in den letzten 10 Jahren müssen wir nun die Chronifizierung eines HochPreisInflationsRegime verhindern.
In den letzten Jahren hat der Dollar gegenüber dem Euro 20% an Wert verloren.
Ein Volkswirtschaftler, Nationalökonom und Bankier wie Schumpeter plädierte stets, die Kaufkraft einer Währung stabil zu halten.
Der Dollar ist aktuell nur noch 0,85 Euro wert. Das sollte jedem zu denken geben!
Solange die Nummer gut läuft, ist es für die Politik schwer, die Reissleine zu ziehen.
Dies wäre eine Zinserhöhung oder die absichtliche Begrenzung des Geldmengenzuwachses.