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Komplement vermittelte provozierte Opsonierung zwecks Phagolyse von Tumorzellen

  • Autorenbild: Martin Döhring
    Martin Döhring
  • 24. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

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Immuntherapie-Strategie, bei der man die natürlichen Mechanismen von Opsonierung und Phagozytose künstlich provoziert und gegen Tumorzellen ausnutzt. Ich gehe das Schritt für Schritt durch:

 Hintergrund

Tumorzellen tarnen sich normalerweise vor dem Immunsystem:

  • Sie vermeiden Komplement-Aktivierung (z. B. durch Expression von Komplementregulatoren wie CD55, CD59).

  • Sie überexprimieren „Don’t eat me“-Signale (z. B. CD47, das den Makrophagenrezeptor SIRPα hemmt).

  • Sie verhindern so, dass Makrophagen sie effizient phagozytieren.

Die Immuntherapie versucht, diesen Schutz zu durchbrechen und Tumorzellen gezielt für Makrophagen „schmackhaft“ zu machen – ähnlich wie bei Bakterien durch Opsonierung.

⚙️ Molekulare Strategien zur provozierten Opsonierung

1. Antikörpertherapie (klassisches Beispiel)

  • Monoklonale Antikörper (mAbs) binden spezifisch an Tumorantigene (z. B. CD20 bei B-Zell-Lymphomen, HER2 bei Brustkrebs).

  • Diese Antikörper wirken wie künstliche Opsonine:

    • Fc-Region → bindet an Fcγ-Rezeptoren (FcγR) von Makrophagen.

    • Zusätzlich → Komplementaktivierung (klassischer Weg) → Ablagerung von C3b/iC3b auf Tumorzellen.

  • Ergebnis: Makrophagen erkennen Tumorzellen über FcγR und CR1/CR3 → Phagozytose und Tumorzelltod.

    • Beispiele: Rituximab (anti-CD20), Trastuzumab (anti-HER2).

2. CD47–SIRPα-Blockade („Don’t eat me“-Signal ausschalten)

  • Tumorzellen exprimieren CD47, das an SIRPα von Makrophagen bindet und die Phagozytose hemmt.

  • Therapeutische Antikörper oder Fusionsproteine blockieren CD47 oder SIRPα.

  • Sobald die Hemmung wegfällt, werden Tumorzellen, die bereits durch Komplement oder Antikörper opsoniert sind, rasch phagozytiert.

    • Klinisch untersucht: Magrolimab (Anti-CD47).

3. Komplement-Engager / Verstärkung

  • Forscher entwickeln Moleküle, die gezielt Komplementfaktor C1q oder C3 an Tumorzellen rekrutieren.

  • Diese „Komplement-Engager“ führen zu massiver C3b-Ablagerung → Tumorzelle wird wie ein Bakterium markiert.

  • Makrophagen erkennen über CR1/CR3 → Phagozytose.

4. Bispezifische Antikörper

  • Eine Bindungsstelle erkennt das Tumorantigen,

  • die andere bindet direkt an Makrophagenrezeptoren (FcγR, CD40, CR3).

  • Effekt: künstliche „Brücke“ → Makrophage wird gezielt an Tumorzelle rekrutiert und zur Phagozytose stimuliert.

5. Tumorvakzine und Immun-Checkpoint-Kombination

  • Tumorimpfstoffe können Antikörper gegen Tumorantigene induzieren, die anschließend als Opsonine wirken.

  • In Kombination mit Checkpoint-Blockade (PD-1/PD-L1-Inhibitoren) wird die Makrophagen- und T-Zell-Aktivität synergistisch gesteigert.

Molekularer Ablauf (vereinfacht)

  1. Antikörper/Komplement markieren Tumorzelle (Opsonierung).

  2. Makrophagenrezeptoren (FcγR, CR1, CR3) binden an Fc-Teil des Antikörpers und an C3b/iC3b.

  3. Signaltransduktion → Aktin-Umbau → Tumorzelle wird phagozytiert.

  4. Tumorzelle stirbt im Phagolysosom oder wird durch Antikörper-abhängige zytotoxische Mechanismen (ADCP = antibody-dependent cellular phagocytosis) eliminiert.

Klinische Relevanz

  • Rituximab, Trastuzumab, Cetuximab → klassische Beispiele, die Opsonierung nutzen.

  • Magrolimab (anti-CD47) → verstärkt gezielt Phagozytose.

  • Neue C3b-Rekrutierungsstrategien 

1 Kommentar


Martin Döhring
Martin Döhring
24. Sept.

### Opsonisierung durch Makrophagen, ausgelöst durch das Komplementsystem: Molekulare Erklärung


Opsonisierung ist ein zentraler Prozess im angeborenen Immunsystem, bei dem Pathogene (z. B. Bakterien, Viren oder tote Zellen) mit Molekülen markiert werden, um ihre Erkennung und Phagozytose durch Immunzellen wie Makrophagen zu erleichtern. Das Komplementsystem spielt hier eine Schlüsselrolle, indem es Opsonine produziert, die an das Pathogen binden und es "essbar" machen. Ich erkläre den Vorgang schrittweise auf molekularer Ebene, beginnend bei der Aktivierung des Komplementsystems bis hin zur Interaktion mit Makrophagen. Die Erklärung basiert auf den drei Hauptaktivierungswegen des Komplementsystems (klassisch, alternativ und Lektin), die alle in der Opsonisierung konvergieren.


#### 1. Aktivierung des Komplementsystems

Das Komplementsystem besteht aus über 30 Proteinen im Plasma, die in einer Kaskade aktiviert…


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