Endokrine Orbitopathie neuerdings heilbar
- Martin Döhring
- 26. Aug. 2021
- 1 Min. Lesezeit
Morbus Basedow Patienten imponieren durch hervorstehende Augen („Glubschaugen“).
Die Erkrankung hat viele andere Namen. Zum Beispiel TED, endokrine Orbitopathie oder im Angelsächsischen Graves' Disease.
Betroffene haben Exophthalmus , Herzrasen und vergrößerte Schilddrüse. Diese 3 Symptome werden auch als Merseburger Trias bezeichnet.
Hervorgerufen wird die Erkrankung durch eine autoimmune Entzündung von Gewebe hinter dem eigentlichen Augen. Die protrusio bulbi wird durch das Anschwellen von Gewebe hinter dem Auge hervorgerufen.
Ein Antikörperpräparat als Medikament ist nun allerdings verfügbar.
Zielstruktur des AK: Insulin-ähnlicher-Wachstums-Rezeptor
Die Abkürzung IGF-1R steht für Insulin-Wachstums-Faktor-1Rezeptor. Es handelt sich um ein Protein (Eiweiß, Polypeptid), welches sich auf der Oberfläche menschlicher Zellen befindet.
IGF-1R ist ein so genanntes Transmembranprotein, dieser Rezeptor wird aktiviert durch ein Hormon namens Insulin-ähnlicher- Wachstum-Faktor Typ 1 oder 2.
Der Antikörper gegen die Erkrankung TED (Thyroid Eye Disease), synoym Basedow oder Grave' Disease oder endokrine Orbitopathie, heißt Teprotumumab. Präparatename „Horizon“. Hergestellt von der dänischen Firma Genmab in Kooperation mit der schweizerischen Firma Roche. Das Target von dem Antikörper ist IGF-1R. Dieser Antikörper soll die Gewebevolumenzunahme in der Orbita hinter dem eigentlichen Augapfel stoppen.
Der entzündliche Einfluss kann mit Labordiagnostik festgestellt werden. In einer Blutprobe der Patienten können folgende Werte bestimmt werden: TRAK, TPO-AK sowie Tg-AK.
Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung. Der Erkrankungsanteil Schilddrüse wird in der Regel in Deutschland von Internisten behandelt.
Wie die Bezeichnung endokrine Orbitopathie naheliegt, handelt es sich um eine Erkrankung mit Beteiligung des Hormonsystem, hier speziell die Schilddrüse.
Der optische Aspekt ergibt sich daraus, dass normalerweise die Augenlider über den oberen Rand der Iris liegen. Bei Morbus Basedow mit Exophthalmus ist das „Weiße im Auge“ sprichwörtlich zu sehen, also die Sklera oberhalb der Iris.
Im Rahmen meines Medizinstudiums war ich auch in London, Medical School. Dort wurde mir tatsächlich ein Patient präsentiert mit „Grave's Disease“. Mit dieser Diagnose konnte ich nichts anfangen. Erst bei eingehender Untersuchung war mir klar, es handelt sich um Morbus Basedow.
Und als ich den Kollegen dann in London erzählte, in Deutschland wird der Exophthalmus mit dem Exophthalmometer nach Hertel parametriert, haben die mich angeschaut, als käme ich vom Mars