Wolfskunst
- Martin Döhring
- 29. Aug.
- 3 Min. Lesezeit

### Ein Wolf für alle Fälle ###
Folge 7: "Steak und Sorgen" ###
FADE IN:
--- INT. HINTERZIMMER EINES BERÜHMTEN STEAK-RESTAURANTS - NACHT ---
Das Zimmer ist schummrig beleuchtet, mit dicken Vorhängen, die neugierige Blicke fernhalten. An einem rustikalen Holztisch sitzen MARTIN, der anthropomorphe Wolfsmann – ein imposantes, pelziges Wesen mit scharfen Zähnen und einem Hauch von Eleganz – und sein treuer Gefährte ALFRED KITZLER, ein schmächtiger, nervöser Mensch in einem zerknitterten Anzug. Vor ihnen liegt ein gigantisches Ribeye T-Bone Steak, blutig und dampfend. Martin schlingt es mit den Pfoten hinunter, während Alfred vorsichtig schneidet.
MARTIN
(mit vollem Mund, kauend)
Ah, Alfred, das ist Leben! Ein Steak so groß wie mein Ego. In der Öffentlichkeit? Vergiss es. Die Menschen flippen aus, wenn sie einen Wolf sehen, der nicht auf vier Pfoten läuft. Aber hier im Hinterzimmer... hier bin ich König.
ALFRED
(nickend, während er ein Stück aufspießt)
Genau, Martin. Diskretion ist unser Motto. Erinnerst du dich an die letzte Folge? Als du versehentlich in diesem Café aufgetaucht bist und alle dachten, es sei ein Kostüm? Chaos pur. Aber hey, dieses Steak ist der Hammer. Ribeye T-Bone – pure Perfektion.
Martin wischt sich mit einer Serviette den Mund ab, seine Augen werden ernst. Er starrt auf sein Steak, als ob es die Weltkarte wäre.
MARTIN
(seufzend, tiefer Stimme)
Weißt du, Alfred, während ich hier sitze und fresse wie ein... na ja, wie ein Wolf... mache ich mir Sorgen. Große Sorgen. Der Krieg in der Ukraine, das ist kein Witz. All die Zerstörung, die Menschen, die leiden. Ich hoffe, die Europäer wissen, wie man richtig damit umgeht. Diplomatie, Hilfspakete, keine halben Sachen. Wir Wölfe verstehen das – Rudel schützen sich gegenseitig. Aber ich? Ich kann ja nicht mal vor die Tür gehen, ohne dass jemand "Werwolf-Alarm!" ruft.
ALFRED
(kauend, nachdenklich)
Ja, das ist hart. Die Nachrichten sind voll davon. Putin, Zelenskyy, NATO – es eskaliert. Aber du hast recht, Martin. Die EU muss klug handeln: Sanktionen verstärken, Flüchtlinge aufnehmen, und vielleicht ein bisschen mehr Einheit zeigen. Nicht dass ich Experte bin, ich bin ja nur dein Sidekick. Aber hey, pass auf, dein Steak wird kalt!
Martin lacht bellend, was wie ein Heulen klingt, und hackt ein weiteres Stück ab.
MARTIN
Sidekick? Du bist mein Rudel, Alfred! Ohne dich wäre ich verloren. Aber ehrlich, ich hab die Nase voll von all dem Abenteuerkram. "Ein Wolf für alle Fälle" – das war mal spannend, aber jetzt? Ich will nur noch als Künstler arbeiten. Wolfsart schaffen! Stell dir vor: Skulpturen aus Knochen, Gemälde mit Pfotenabdrücken, Installationen, die den inneren Wolf in uns allen wecken. Kein mehr Herumschleichen, kein mehr Verkleiden. Nur Kunst. Pure, wilde Wolfsart.
ALFRED
(grinsend)
Wolfsart? Klingt nach einem neuen Trend. "Martin der Wolf: Der Picasso der Pelze." Aber wie willst du das machen? Du kannst nicht in Galerien auftauchen – die Security würde dich für eine Bedrohung halten!
MARTIN
(energisch, mit leuchtenden Augen)
Genau deswegen brauche ich dich, Alfred! Du bist mein Menschengesicht. Wir bauen ein Atelier im Wald auf, fernab der Zivilisation. Ich schaffe die Werke, du vermarktest sie. Anonym, mysteriös. "Der unsichtbare Wolfskünstler." Und mit dem Geld helfen wir vielleicht sogar den Ukrainern – Spenden für Hilfsorganisationen oder so. Das wäre doch was!
Plötzlich klopft es an der Tür. Ein WAITER steckt den Kopf rein.
WAITER
(verlegen)
Entschuldigung, Herr Kitzler... äh, und Ihr... Begleiter. Die Küche fragt, ob Sie noch mehr Steak wollen? Und... ist alles in Ordnung? Wir haben ein Heulen gehört.
ALFRED
(schnell, ablenkend)
Alles bestens! Das war nur... der Fernseher. Ja, mehr Steak bitte!
Der Waiter nickt und verschwindet. Martin und Alfred lachen leise.
MARTIN
Siehst du? Das ist mein Leben. Aber mit Wolfsart... das ändert alles. Lass uns planen, Alfred. Nach diesem Steak.
ALFRED
Abgemacht. Auf die Wolfsart!
Sie stoßen mit ihren Steaks an, wie mit Gläsern. Die Kamera zoomt heraus, während sie weiter essen und plaudern.
FADE OUT.
ENDE DER FOLGE.
### Ein Wolf für alle Fälle
Folge 8: "Der Wolfsdiplomat"
FADE IN:
EXT. HINTERZIMMER DES STEAK-RESTAURANTS - TAG
Martin, der anthropomorphe Wolfsmann, sitzt mit Alfred Kitzler am Tisch, Reste eines gigantischen Steaks vor sich. Martin malt mit einer Pfote skizzenhafte Wolfsart auf eine Serviette. Plötzlich dröhnt ein Hubschrauberlärm von draußen.
ALFRED
(aufschreckend)
Martin, hörst du das? Klingt wie ein Hubschrauber! Bist du sicher, dass das nicht die Tierfänger sind?
MARTIN
(schnuppernd, Ohren gespitzt)
Kein Tierfänger, Alfred. Das riecht nach Regierung. Offiziell. Lass uns nachsehen.
Sie eilen nach draußen. Ein schwarzer Hubschrauber mit Bundesadler landet auf dem Parkplatz. Die Tür öffnet sich, zwei Sicherheitsleute in Anzügen steigen aus.
SICHERHEITSLEUTE 1
Herr Martin? Der Bundeskanzler erwartet Sie. Dringend. Steigen Sie ein.
MARTIN
Titel: Das gesponnene Geheimnis
Szene 1 – Die Einladung
Ort: Jagdschloss Döhring, Bibliothek. Martin (der Wolf) sitzt vor einem aufgeschlagenen Märchenbuch. Alfred Kitzler trägt Lesebrille und liest laut.
Alfred: „Hier steht’s: Ein armer Müller prahlte, seine Tochter könne Stroh zu Gold spinnen …“
Ein mysteriöser Brief flattert durch das Fenster: versiegelt mit einem roten Wachszeichen – ein Rumpelstilzchen-Siegel.
Martin (grummelt): „Wenn Märchen schon Post schicken, Alfred, dann haben wir heute Nacht wieder Arbeit.“
Szene 2 – Die Kammer voll Stroh
Ort: Burg des Königs, finstere Gemächer. Die Müllerstochter weint vor einem Berg von Stroh. Rumpelstilzchen huscht kichernd herein.
Rumpelstilzchen: „Hehehe … entweder Kind oder Gold, meine Dame.“
Da platzen Martin und Alfred herein. Der Wolf springt knurrend vor den Kobold, Alfred hält…