Das Reemtsma Institut für Sozialforschung hatte vor Jahren bereits Fragenkataloge und Koordinatensysteme für politische Parametrierung entworfen und ins Netz gestellt.
Unter einem Graph können sich viele ein Koordinatensystem bestehend aus x- und y-Achse vorstellen. Das erwähnte Koordinatensystem hat als Ordinate (y-Achse) Autorität und als Abszisse (x-Achse) Wirtschaftspolitisch rechts.
Einige bekannte Personen aus der Geschichte wurden als Beispiele eingetragen. Interessanterweise stehen der ehemalige Papst JPII und Stalin ganz links oben. Hitler ist gar nichts rechts eingetragen, dafür sehr weit oben auf der Autoritätsskala der Ordinate. Wirtschaftspolitisch war er also liberal.
Rechts oben stehen Gerhard Schröder und Margaret Thatcher, also autoritär und wirtschaftspolitisch rechts.
Der linke untere Quadrant ist leer geblieben. Es gibt anscheinend niemanden der da rein passt.
Ganz rechts unten finden sich der Nobelpreisträger Milton Friedman. Folgt man der Ordinate nach unten ist dies libertinär und damit halt anti-autoritär. Friedman gehörte zu den „Chicago Boys“, er ist wichtiger Nobelpreisträger (1976 im Bereich der Wirtschaft) und Begründer der so genannten Geldmengentheorie. Friedman zählte sich selbst zu den Liberalen. Zusammen mit Keynes gehört er zu den einflussreichsten Ökonomen des 20ten Jahrhunderts. Seine Doktorarbeit wurde wegen der politischen Sprengkraft unter Verschluss gehalten. Er selbst war stets ein Befürworter freier Märkte.
Vor Friedman galten die Überlegungen von Sir Maynard Keynes hinsichtlich einer Nachfrage-orientierten Politik, die das Problem des „deficit-spendings“ aufwirft.
Keynes hatte mit seinen Ausführungen zum Kreditakt als Entstehung von Geld nicht unrecht, allerdings gelten seine Überlegungen zum niedrigen Zins für Staatsanleihen eigentlich nur bei vorhandener Währungs- und Kaufkraftstabilität, weil sonst unprofitabel. Keynes lehnte die Sayes’sche These ab, das Angebot schafft sich die Nachfrage. Dies in der Folge von Karl Marx, der Überproduktionskrisen als Effekt der Marktwirtschaft angesehen hatte.
Libertinär ist nicht dasselbe wie liberal. Libertinäre werden gerne fälschlicherweise vom linken Lager vereinnahmt unter der Fehlvorstellung sie seien „links“ weil sie anti-autoritär sind. Friedman hat sich in den 80er Jahren auch noch schriftlich zur Sozialpolitik ausgelassen. Lesens- und überdenkenswert.
Momentan sollte man sich vielleicht auch die grundsätzlichen Theorien von Friedrich August von Hayek anschauen, um volkswirtschaftliche Fehler, gemacht durch die Politik, zu vermeiden. Mit dem deutschen Professor Selten und JF Nash gelangten Spieltheoretische Ansätze in die Volkswirtschaftlichen Überlegungen. Vorläufer der #Spieltheorie war „operational research“, es ging schlicht und ergreifend darum, mathematischen Formeln für Algorithmen und Entscheidungsprozesse zu finden.
Libertinäre stoßen im ungebildeten linken Lager häufig auf Unverständnis, weil sie aufgrund ihrer anti-autoritären Haltung als „eigen“ identifiziert werden, sich aber falschen volkswirtschaftlichen linken Theorien widersetzen.
Die Weimarer Republik scheiterte daran. Mit der ziehenden Unterschrift des Reichspräsidenten von Hindenburg wurde der Reichstag der Regierung Brüning aufgelöst.
Grund war ein Streit um 1 Million Goldmark. Das Geld war nicht da und auch nicht zu erzeugen. Die Konservativen um Brüning wollten das Gesetz und die Verträge einhalten. Dem Deutschen Reich war aufgrund der Hyperinflation von 1923/24 und den Nachverhandlungen zum Versailler Vertrag ein starres Kreditkorsett aufgebrummt worden. „Fake news“ waren eine angebliche Deflationspolitik von Brüning. Brüning konnte aber rechtlich nicht anders. Das Präsidialkabinett Brüning (Zentrum, Reichskanzler bis 1932) zerbrach wie das Parlament und die Koalition Müller (1930) zuvor im selben Bereich.
Im Übrigen zeigt das „goldene Zeitalter“ der USA mit einer restriktiven dezentralen Geldpolitik der US-Sparkassen, dass #Deflation nicht schlimm ist. Sparer konnten sich freuen, dass Geld mit der Zeit mehr wert wurde. Durch Inflation oder QE werden Sparer kalt enteignet, durch Kaufkraftschwund. Bei Staatsschulden ist das Problem, bei einem Zins von 8% verdoppelt sich aufgrund des Zinseszinseffekts bei Thesaurierung nach 10 Jahren die Schuldensumme! Als Erfinder des QE (quantitative easing, Ausgabe von #Staatsanleihen bei gleichzeitigem Ankauf durch die Notenbank zur Erhöhung der Geldmenge) kann Adolf Hitler gesehen werden (Ausführungen des Historikers Götz Aly). Monetäre Staatsfinanzierung (=„Gelddrucken“) ist unzulässig.
Schlimmer waren die Beschlüsse von Bretton Woods 1944 sowie das Verbot von privatem Goldbesitz in den USA, hervorgerufen von Roosevelt.
Solange der Krügerrand als offizielles Zahlungsmittel begeben wird und sein Wert täglich an der Börse in US-Dollar bestimmt wird, solange haben wir in etwa einen #Goldstandard. Der frei handelbare #Krügerrand stellt so die wichtigste Leitwährung, den US-Dollar in eine Beziehung zu Gold. Der Dollar ist der Avis, andere Währungen sind Devisen. Sie beziehen ihr Avis vom US-Dollar.
Bemerkenswert waren und sind die Äußerungen des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt, seines Zeichens studierter Volkswirtschaftler, der damals sagte, 5% #Inflation seien ihm lieber als 5% Arbeitslosigkeit. Nur hatte er leider gegen seinen Willen beides bekommen. Er beklagte die absichtliche Schwächung des US-Dollars durch die #Notenbank. Damit verbunden waren Wettbewerbsnachteile für den Wirtschaftsstandort Deutschland und natürlich kommt es so zu den so genannten Abwertungswettläufen, die genauso fies sind wie Merkantilismus. Zölle können allerdings vor Lohn- und Sozialdumping schützen. Inflation ist immer Krankheit, nie Heilmittel.
Heutzutage halten wir es mit dem bonmot der aktuellen #Bundeskanzlerin: „Vertrauen ist das Schmiermittel in der #Demokratie“. Allerdings habe ich noch nicht versucht, mit der Ersatzwährung „Vertrauen“ im Supermarkt einzukaufen. Die politische Ökonomie hierzulande der letzten Jahre war dogmatisch geprägt durch Stärkung der Binnenkonjunktur durch Immigration mit konsekutiver Umverteilung (offiziell seit Ende 2014).
Ziel aller Philosophie – also auch der politischen Philosophie oder Ökonomie – die ataraxia, die Seelenruhe (frei nach Aristoteles). Obige Stichwortartig angerissene Sachverhalte gehörten noch in den 80er Jahren zum Bildungsinventar der Gymnasiasten.
Möglicherweise werde ich im Kommentar zu einem späteren Zeitpunkt noch Ergänzungen liefern. Diese paar Worte und Zeile können das Thema nur anreißen, aber natürlich nicht in Gänze behandeln. Martin Döhring 2019
Demokratie ist kein Ersatz für Ökonomie und Rechtsstaatlichkeit. 'money for nothing‘ ist auf jeden Fall der größte volkswirtschaftliche Unfug, den man sich nur ausdenken kann. Man kann nicht alle berenten oder mit Sozialhilfe füttern.
Miltion Friedman wies bereits auf die schiere Unmöglichkeit hin, Leute von der Sozialhilfe wieder zu entwöhnen. Die alten Sozis wussten noch, wie man die Leute zum Arbeiten bringt….
Früher wurden in den Medien Print und TV wöchentlich Parameter wie Geldmengen Q1, Q2, Q3, Inflationsdaten, BIP (Bruttoinlandsprodukt) , Warenkorbindices, Lebenshaltungskostenstatistiken, Staatschulden und Zinsen sowie Beschäftigungszahlen publiziert und diskutiert. Unter "Merkel" wurde dies unmodisch, mithin Hinweis auf planwirtschaftliches Denken und fehlender Sinn für Makro-Ökonomie bei Tendenz zur Verblödung.