Bei Nietzsche finden sich viele Anspielungen auf Buddha und den Buddhismus. Als eine Art Sinn-Suchender konnte er sich diesem Themenkreis nicht entziehen, zu mal durch erstmalige Übersetzungen buddhistische Schriften auf Deutsch oder Englisch, diese fremdartige Mythologie nach Europa schwappte und wirklich „en vogue“ war.
Gedankenmuster aus fernöstlicher Vorstellungswelt tauchen in den Schriften von Friedrich Wilhelm Nietzsche auf.
Im Einstieg hatte ich bereits Rudolf Steiner erwähnt, einen frühen Rezeptor Nietzsches. Über Nietzsche ist sehr viel bekannt. Es gibt viele dicke Biografien, die manchmal allerdings den Eindruck erwecken, jenseits der bekannten historischen Fakten mehr über den Verfasser als den Friedrich Nietzsche zu beinhalten.
Hier die deutliche Gefahr des Subjektivismus, welche bei der Beschäftigung mit Nietzsche oder seinem Werk und Inhalten immer gegeben ist.
In angelsächsischen Länder fällt Nietzsche unter den Begriff Idealistisch , eher die Schublade Goethe und Schiller denn Kant... Die Angelsachsen hatten angefangen, die Empirie durchgehend in die Wissenschaft einzuführen. Hierbei sei nur der Britische Philosoph B. Russell erwähnt.
Viele Wortspiele und Begriffe aus den Schriften Nietzsches sind Allgemeingut geworden, und habe unsere Alltagssprache unterwandert, Beispiel „der letzte Mensch“.
Die Geschichte vom „letzten Mensch“ findet sich im Zarathustra, einem viergliedrigen Werk von FWN. Der „ZAR“ (Also sprach Zarathustra) ist das Hauptwerk von FWN. Eher Roman, weil in Prosa geschrieben, als akademisches Lehrbuch . War auch so gewollt. Im Zar entfaltet FWN seine Philosophie.
Der Einstieg in den Zar ist schwierig durch die Geschichte vom Seiltänzer und dem Einsiedler (Typen). Diese ist eher schwermütig und deprimierend. Der Zar als solcher aber keineswegs.
Gibt es eine spezielle Philosophie bei FWN so ist diese neben dem strikten Atheismus durch die drei großen Gedankenexperimente gekennzeichnet.
Die drei Gedankenexperimente:
1. der Wille zur Macht
Den „Willen zur Macht“ unterstellt FWN allem Lebendigem. Gleichsam als Triebfeder und Handlungsmotiv. Einen gesonderten Willen zum „Überleben“ lehnt er hingegen ab.
2. die ewige Wiederkehr des Gleichen
ist eine bewusst überspitzte oder sogar unzulässige Verallgemeinerung („Nichts ändert sich“), alles, aber vor allem negatives, wir immer und immer wieder erlebt. Kein Fortschritt in der Menschheitsgeschichte, höchstens Verfeinerung.
3. der Übermensch
„Der Letzte Mensch“ ist quasi der Gegenentwurf FWNs zum Übermenschen, den er leidenschaftlich fordert (herbeirufen möchte). Der Übermensch wird als eine Art postmoderner Held vorgestellt, der zum Überleben der Menschheit dringend erforderlich ist.
Der Übermensch ist der, der die ewige Wiederkehr des Gleichen überwindet.
Derjenige Mensch , der sich gleich dem Bild oder Allegorie des Seiltänzers „selbst-übersteigt“, hier also eine deutliche Anspielung auf den Transzendentalismus.
FWN hat eine eigene Typologie entworfen. Typen sind Personen wie z.B. Professoren, die eigene Gattungsmerkmale haben. Diese Vorgehensweise erinnert ein wenig an die Motive aus der Musik von Wagner (mit dem erst befreundet, später heftig zerstritten war) oder wiederkehrende Chiffren oder Motive bei Picasso oder M. Beckmann.
Weitere wichtige Werke von FWN sind die ursprünglich stark umstrittene Erstschrift „Die Geburt der Tragödie“. Dazu „Der Antichrist“ und „Jenseits von Gut und Böse“ nebst den „Vier Unzeitgemäßen“.
In der berühmten Laudatio von Thomas Mann für Sigmund Freud, millionenfach vervielfältigt per Anhang im Taschenbuch „Abriss der Psychoanalyse“, erwähnt Sigmund Freud „die blitzhafte Vorwegnahme“ der Erkenntnisse Sigmund Freuds durch FWN. Hier seien nur das „Selbst“, „Es“ oder „Unterbewußtsein“ erwähnt, es finden sich viele Textstellen. SF hat geleugnet, seine Erkenntnisse aus FWN gezogen haben. Ich selbst halte die primäre Psychoanalyse nach Freud nicht für falsch, sondern seine primäre Form nur für unvollständig.
Ob FWN an der Neurolues, der Syphilis, erkrankt war (damals häufigste Demenzursache) oder vielleicht nur einen Nervenzusammenbruch hatte („burnout“ würden wir heute sagen (WHO ICD-10 F48.0)) kann heute nicht mehr geklärt werden. Karl Jaspers, der berühmte Arzt, Psychiater und Philosoph der damaligen Zeit hat auf jeden Fall die Werke FWN als durch gehend lucide bezeichnet ohne Anhalt für psychische Störungen oder psychiatrische Erkrankung.
(Karl Jaspers: Die Idee des Arztes und seine Erneuerung, Universität Heidelberg 1954).
Abgrenzung zum Nationalsozialismus: Man hat FWN häufig unterstellt, Blaupausen für den Nationalsozialismus geliefert zu haben. Dies ist falsch. Er selbst hätte den Nationalsozialimus vehement abgelehnt, hätte er ihn den kennengelernt. Viele starke Ausdrücke – bekannt und überliefert, so genannte „bon mots“ - in den Werken FWN werden an derer Stelle relativiert, so z.B. auch deutliche antisemitische Auswüchse. FWN war mit dem jüdischen Arzt und Philosophen Dr Paul Ree innig befreundet.
Warnung vor dem „Mittleren Weg“ . Per Umgebung und Elternhaus wurde mir immer vorgeschlagen, gemäß einem bekannten Ausspruch von Karl Jaspers „Der mittlere Weg ist der richtige“. Dies halte ich für falsch und gefährlich. Bereits in einer Nachkriegsrezeption des Zar finde ich die bemerkenswerte Mitteilung „Die Zeit der globalen Pauschalaussagen ist endgültig vorbei“. Bereits Nietzsche schrieb „DEN Weg, den gibt es nicht...“. Die Charakterisierung der Philosophie Nietzsches als Nihilismus ist bösartig und falsch. Das Gegenteil ist der Fall.
Erwähnenswert und mir im Gedächtnis verhaftet von den weiteren modernen Philosophien ist mir der Dekonstruktivismus, mit dem Exponenten Derrida.
Nietzsche als „Goldmine“?
Nietzsche selbst fordert seine Leser auf, seine Werke nach Gold zu durch forsten.
Trotz seiner Leugnung war Nietzsche mindestens für Freud eine Goldmine. Wenn denn auch heute noch eine Art „alchemystisches Gold“ noch darin zu finde wäre, würde ich unter der Vorstellung „Polymorphie“ dort suchen... (Remedies d'un medicin - mehr verrate ich nicht)
Eine Form der Selbst-Transzendentalisierung bei Nietzsche sind die „neuen Tugenden“. Hierbei führt er besonders das uneigennützige Schenken als neueste Tugend an!
Man kann und darf Nietzsche auch als ein totaler Gegner der Philosophie Nietzsches lesen. Nietzsche selbst hat dazu aufgerufen.
Ich persönlich habe Angst vor einem totalitären Staat (Folge des Staatsverschuldung) unter dem Gesicht eines pseudo-Liberalismus a la Angela „Merkel“ ( DDR 2.0). ich bin kein Parteimitglied.
Seit meinem Abitur schreibe ich alle Jubel Jahre immer wieder äußerst ähnliche Beiträge zu den gleichen Themen (siehe oben). Meine Meinung scheint so gesehen seit meiner Schulzeit konstant. Geringfügige Modifikationen beibehalten.
Friedrich Nietzsches Werk **"Die fröhliche Wissenschaft"** (1882, erweitert 1887) ist besonders aus mehreren Gründen:
1. **Aphorismenstil**: Das Buch besteht aus fast 400 Aphorismen, die verschiedene Themen wie Wissenschaft, Kunst, Moral und Religion behandeln. Dieser Stil ermöglicht es Nietzsche, komplexe Gedanken prägnant und oft provokativ auszudrücken¹.
2. **"Tod Gottes"**: In diesem Werk formuliert Nietzsche erstmals den berühmten Gedanken vom "Tod Gottes". Im Aphorismus 125, "Der tolle Mensch", beschreibt er, wie die moderne Gesellschaft die traditionellen religiösen Werte überwunden hat und nun vor der Herausforderung steht, neue Werte zu schaffen².
3. **Lebensbejahung und "Amor fati"**: Nietzsche betont die Bedeutung der Lebensbejahung und der Liebe zum Schicksal ("amor fati"). Er fordert dazu auf, das Leben in all seinen Facetten zu akzeptieren und zu…
Und Nietzsche? Für das Werk Nietzsches gibt es ein Attribut: Subjektiv.
Man darf annehmen, Nietzsche kannte die Schriften vom deutschen Philosophen Kant. Kant hatte den Kunstgriff der Transzendentalphilosophie gemacht. So gesehen, kann man ganz am Anfang von Nietzsches „Zarathustra“ den Begriff der „Übersteigung“ als Eindeutschung der Kant Idee sehen.
Nietzsche wollte sagen, hat er auch konkret, der Mensch solle sich als sittliches Gebot selbst übersteigen. Dies wird eigentlich nur im Kontext mit Kenntnissen über Kant verständlich.
Diese Übersteigung kann dann eigentlich auch nur im spekulativen, in der Moral oder der Erkenntnis oder Tugendbildung stattfinden. Man darf darüber hinaus annehmen, der postulierte „Übermensch“ ist derjenige, dem dies gelingt.