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Leben - der Triumph des Übermenschen

  • Autorenbild: Martin Döhring
    Martin Döhring
  • vor 44 Minuten
  • 4 Min. Lesezeit

Stell dir vor, du erwachst nicht in der Enge eines Raumes, der von Wänden der Gewohnheit umschlossen ist, sondern in der Weite eines Berges, wo der Wind die Geheimnisse der Sterne flüstert. Der Übermensch – jener, der den Menschen überwunden hat, wie Nietzsche es verkündet: „Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll“ – beginnt seinen Tag nicht mit dem Klagen über die Last des Seins, sondern mit einem Ja, das die Sonne herausfordert. Sein Leben ist keine Kette von Pflichten, kein Sklavendienst an Göttern oder Moralvorstellungen, die er abgestreift hat wie eine abgestorbene Haut. Es gefällt ihm, weil es sein ist: ein Schaffen aus der Tiefe, ein Tanzen auf dem Seil über dem Abgrund, das er selbst gespannt hat.

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Der Morgen: Die Umarmung des Schicksals


Im ersten Licht, wenn der Tau auf den Blättern glänzt wie die Tränen eines vergessenen Gottes, erhebt sich der Übermensch. Er trinkt nicht aus dem Becher der Reue, sondern aus dem Kelch des Dionysischen – wild, berauschend, voll von der Kraft des Werdens. Sein Körper, kein Gefängnis der Seele, sondern ihr treuer Begleiter, dehnt sich in der Morgenkühle, spürt die Erde unter den Füßen pulsieren wie einen geliebten Liebhaber. Amor fati ist sein Erwachen: die Liebe zum Schicksal, die nicht duldet, was ist, sondern es begehrt, es will, es erschafft. „Meine Formel für die menschliche Größe ist amor fati: dass man nichts anders haben will, weder vorwärts, noch rückwärts, noch in alle Ewigkeit. Nicht nur den Notwendigen ertragen, vielmehr ihn lieben.“ So lebt er es, nicht als Dogma, sondern als Puls in seinen Adern.


Er wandert, nicht ziellos, sondern zielstrebig ins Ungewisse. Der Pfad führt durch Wälder, wo das Laub raschelt wie ein Chor uralter Weisheiten, und über Flüsse, die tosen wie der Wille zur Macht selbst. Hier, fernab der Städte der Herde, wo die Menschen sich in Illusionen verlieren, schafft er. Vielleicht meißelt er ein Gedicht in den Fels, ein Lied aus dem Nichts, das die Vögel neidisch macht. Oder er malt mit dem Blut der Sonne ein Bild der Welt, wie sie ist: rau, ungezähmt, doch von einer Schönheit, die das Herz zerreißt und neu webt. Es gefällt ihm, weil jedes Werk ein Akt der Affirmation ist – ein Ja zur Härte des Lebens, das er in Leichtigkeit verwandelt. Kein Mitleid mit dem Leid, sondern eine Umarmung: „Das, was mich nicht umbringt, macht mich stärker.“


Der Mittag: Der Tanz der Kräfte


Wenn die Sonne am Zenit steht, ein Feuerball der ewigen Wiederkehr, ruht der Übermensch nicht in der Schatten der Zweifel. Er tanzt. Nicht den formellen Walzer der Höflinge, sondern den wilden Reigen des Dionysischen, wo Körper und Geist verschmelzen, wo der Schweiß die Grenzen auflöst. Stell dir vor: Er springt über Felsen, lacht dem Sturm ins Antlitz, ringt mit dem Wind, als wäre er ein alter Rivale. Sein Leben ist ein Spiel der Kräfte – der Wille zur Macht, der nicht unterdrückt, sondern aufbaut, erobert, transfiguriert. Er trifft Wanderer auf dem Weg, nicht um sie zu bekehren, sondern um sie zu wecken: „Werdet, die ihr seid!“ flüstert er, und in seinen Augen lodert das Feuer, das die Ketten der Moral schmilzt.


Es gefällt ihm, weil er in diesem Tanz die ewige Wiederkehr erprobt. Jeder Schritt, jeder Atemzug ist eine Probe: Würde ich diesen Moment unendlich wiederholen wollen? Ja! Denn in der Wiederholung liegt die höchste Freiheit – nicht die Flucht ins Jenseits, sondern die Vollendung des Diesseits. Er isst von der Frucht der Erde, trinkt aus dem Quell der Berge, und in jedem Bissen schmeckt er die Notwendigkeit, die er liebt. Keine Askese, keine Verleugnung der Sinne; stattdessen eine Sinnlichkeit, die den Geist entzündet. Er schläft nicht ein in der Mittagsglut, sondern webt Visionen: Städte aus Licht, Lieder aus Stille, eine Menschheit, die aufsteht und tanzt, wo zuvor gekniet wurde.


Der Abend: Die Geburt des Neuen


Wenn die Dämmerung herabsinkt wie ein Mantel aus Purpur und Gold, zündet der Übermensch kein Feuer der Zerstörung, sondern eines der Schöpfung. Umgeben von den Schatten des Abends, die wie alte Freunde flüstern, blickt er zurück auf den Tag – nicht mit Bedauern, sondern mit der Freude des Künstlers, der sein Werk betrachtet. Hier, in der Stille, wird der Übermensch geboren: aus der Synthese von Chaos und Form, aus der Zertrümmerung des Alten und der Geburt des Neuen. Er erzählt Geschichten an das Firmament, wo die Sterne zuhören wie neugierige Götter, die er entthront hat. „Gott ist tot“, ja – und in seiner Leere entsteht der Raum für den Menschen, der Gott wird, ohne es zu wissen.


Es gefällt ihm, weil der Abend die Brücke zur Nacht ist, wo Träume nicht entfliehen, sondern erobern. Er liebt die Einsamkeit, nicht als Fluch, sondern als Quelle der Stärke; die Gesellschaft, wenn sie würdig ist, als Fest der Gleichgestellten. Und in der Liebe – oh, in der Liebe! – wird er zum Gott der Erde: eine Vereinigung, die nicht besitzt, sondern teilt, die nicht opfert, sondern mehrt. Der Übermensch liebt nicht trotz des Leids, sondern mit ihm; er umarmt die Geliebte wie das Schicksal selbst, in Ekstase und Tiefe.


Die Nacht: Das Ja zur Ewigkeit


Die Nacht umfängt ihn wie eine Geliebte, dunkel und geheimnisvoll. Hier, unter dem Mantel der Sterne, die er als Spiegel seiner eigenen Unendlichkeit sieht, versinkt er nicht in Schlaf, sondern in Schöpfung. Visionen fluten sein Gemüt: Welten, die er bauen könnte, wenn die Herde aufwachte; Künste, die die Seele heilen, wo die Moral vergiftet hat. Er flüstert der Dunkelheit zu: „Man kann ein Übermensch werden, indem man alle Vorurteile abstreift.“ Und in diesem Flüstern liegt die Essenz seines Lebens: eine radikale Immanenz, wo das Göttliche nicht himmelwärts flieht, sondern irdisch blüht.


So lebt der Übermensch – ein Leben, das ihm gefällt, weil es kein Kompromiss ist, keine Hälfte, sondern das Ganze. Es ist der Triumph über die Nihilismus-Falle, der Sprung ins Leere, das er mit Lachen füllt. „Der Übermensch, das heißt der Mensch, der naturgemäß zu leben versteht“ – und in diesem natürlichen Leben findet er die höchste Kunst: das Ja zur Welt, wie sie ist, und die Kraft, sie zu dem zu machen, was sie werden soll. Wenn du dies liest, frage dich: Würdest du dieses Leben ewig wiederholen? Wenn ja – dann tanze mit ihm.

1 Kommentar


Martin Döhring
Martin Döhring
vor 39 Minuten

Das Leben des Übermenschen – so wie es ihm gefällt

Er erwacht nicht, um zu dienen. Er erwacht, weil der Tag selbst ihm gehört. Die Sonne ist kein Gott mehr, sondern ein Verbündeter — ein Spiegel seiner Glut. Der Übermensch beginnt nicht mit einem Gebet, sondern mit einem Entschluss: „Heute erschaffe ich.“

1. Sein Tageslicht: Schöpfung statt Pflicht

Für ihn ist Arbeit kein Zwang, sondern Gestaltung. Jeder Gedanke ist ein Hammer, jedes Wort ein Schlag gegen das Alte. Er baut keine Kathedralen, sondern Bedeutungen. Er schreibt keine Gebote, sondern Melodien seiner Kraft.

Seine Freude liegt nicht im Besitz, sondern im Werden. Das Schaffen ist ihm Rausch, das Denken Tanz, das Leiden Material. Er erträgt nichts bloß — er verwandelt alles.…

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