Immunabwehr gegen Krebs
- Martin Döhring
- vor 4 Stunden
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... die körpereigene Immunabwehr gegen Krebs (Tumorimmunologie) stützt sich auf eine Vielzahl von Zellen, Molekülen und Signalwegen. Man unterscheidet dabei angeborene (unspezifische) und adaptive (spezifische) Abwehrmechanismen.

1. Zellen der angeborenen Immunabwehr
Diese wirken sofort und unspezifisch gegen Tumorzellen:
Natürliche Killerzellen (NK-Zellen)
Erkennen und zerstören Zellen ohne normale MHC-I-Oberflächenproteine (ein häufiges Merkmal von Tumorzellen).
Schütten Perforin und Granzym aus → Apoptose der Zielzelle.
Makrophagen (M1-aktiviert)
Erkennen Tumorzellen über veränderte Oberflächenstrukturen.
Phagozytieren Tumorzellen und präsentieren Tumorantigene.
Setzen Zytokine wie TNF-α frei, die Tumorzellen direkt schädigen können.
Dendritische Zellen
Nehmen Tumorantigene auf und präsentieren sie T-Zellen.
Sind zentrale Vermittler zwischen angeborener und adaptiver Abwehr.
Granulozyten (v. a. neutrophile Granulozyten)
Können reaktive Sauerstoffspezies (ROS) und Enzyme freisetzen, die Tumorzellen schädigen.
Rolle ist aber ambivalent, da sie manchmal auch tumorfreundlich wirken (pro-Tumor-Inflammation).
2. Zellen der adaptiven Immunabwehr
Diese richten sich spezifisch gegen Tumorantigene:
CD8⁺-zytotoxische T-Zellen
Erkennen Tumorantigene, die über MHC-I auf der Tumorzelle präsentiert werden.
Töten Tumorzellen gezielt durch Perforin/Granzym oder Fas/FasL-induzierte Apoptose.
Sind die wichtigsten „Killerzellen“ gegen Krebs.
CD4⁺-T-Helferzellen (Th1)
Aktivieren zytotoxische T-Zellen und Makrophagen.
Schütten Zytokine wie IFN-γ aus, die Tumorzellen hemmen und das Immunsystem verstärken.
B-Zellen / Plasmazellen
Bilden Antikörper gegen Tumorantigene.
Antikörper markieren Tumorzellen für NK-Zellen (Antikörper-abhängige zellvermittelte Zytotoxizität, ADCC).
3. Körpereigene Botenstoffe und Proteine
Diese Substanzen unterstützen die Tumorabwehr:
Zytokine
Interferon-γ (IFN-γ): aktiviert Makrophagen, steigert MHC-Expression auf Tumorzellen.
Interleukin-2 (IL-2): stimuliert T- und NK-Zellen.
Tumornekrosefaktor-α (TNF-α): wirkt direkt zytotoxisch auf Tumorzellen.
Komplementsystem
Kann Tumorzellen durch Bildung des Membranangriffskomplexes (MAC) lysieren.
Wird verstärkt, wenn Antikörper an Tumorzellen binden.
Perforin und Granzym
Von NK- und T-Killerzellen ausgeschüttet, um Tumorzellen in den programmierten Zelltod zu treiben.
Fas-Ligand / TRAIL
Aktivieren Todesrezeptoren auf Tumorzellen und lösen Apoptose aus.
4. Bremsen und „Tricks“ der Tumoren
Viele Krebszellen versuchen, die Immunabwehr zu umgehen:
Runterregulation von MHC-I, um T-Zellen zu entgehen.
Ausschüttung von immunsuppressiven Zytokinen (z. B. TGF-β, IL-10).
Aktivierung von Treg-Zellen, die die Immunantwort hemmen.
Expression von Checkpoint-Molekülen (PD-L1), die T-Zellen „abschalten“.
Das ist genau der Ansatzpunkt moderner Immuntherapien (Checkpoint-Inhibitoren wie Anti-PD-1, Anti-CTLA-4).
👉 Zusammengefasst: Die wichtigsten Zellen der körpereigenen Krebsabwehr sind NK-Zellen, Makrophagen, dendritische Zellen, zytotoxische T-Zellen, T-Helferzellen und B-Zellen. Die wichtigsten Stoffe sind Zytokine (v. a. IFN-γ, TNF-α, IL-2), Perforin/Granzyme, Antikörper und Komplementfaktoren.
Die Immunabwehr des Körpers gegen Krebszellen ist ein komplexer Prozess, der in mehreren Stufen abläuft. Das Immunsystem hat die Fähigkeit, abnormal veränderte Zellen, wie Krebszellen, zu erkennen und zu bekämpfen. Hier sind die wichtigsten Mechanismen, durch die das Immunsystem Krebszellen angreift:
1. Erkennung von Krebszellen
Tumorantigene: Krebszellen können sich durch Mutationen in ihrer DNA von normalen Zellen unterscheiden. Diese Veränderungen führen zur Expression von sogenannten Tumorantigenen, die vom Immunsystem als "fremd" erkannt werden können.
Präsentation durch Antigen-präsentierende Zellen (APCs): Zellen wie dendritische Zellen und Makrophagen nehmen Tumorzellen auf, zerlegen sie und präsentieren die Tumorantigene auf ihrer Oberfläche. Diese Präsentation ist entscheidend für die Aktivierung der T-Helferzellen.
2. Aktivierung des Immunsystems
T-Helferzellen: Wenn T-Helferzellen die Tumorantigene erkennen, werden sie aktiviert und…