Immortalisierung (Unsterblichkeit von Krebszellen)
- Martin Döhring

- 18. Sept.
- 1 Min. Lesezeit

Normale Körperzellen haben eine begrenzte Teilungszahl (Hayflick-Limit), da sich ihre Telomere (wiederholte DNA-Sequenzen am Chromosomenende) bei jeder Zellteilung verkürzen.
Mechanismen:
Telomer-Verkürzung → Seneszenz / Apoptose:Wenn Telomere zu kurz werden, erkennen Zellen dies als DNA-Schaden → p53 und pRb stoppen den Zellzyklus oder leiten Apoptose ein.
Krebszellen umgehen das Limit:
Telomerase-Aktivierung:
In ~85–90 % aller Tumoren wird Telomerase (hTERT) reaktiviert.
Telomerase verlängert Telomere, sodass die Chromosomenenden geschützt bleiben.
Alternative Lengthening of Telomeres (ALT):
In ~10–15 % Tumoren werden Telomere durch homologe Rekombination zwischen Chromosomen verlängert.
Effekt:
Zellen können sich unbegrenzt teilen → zelluläre Unsterblichkeit.








Die Immortalisierung, also die Unsterblichkeit von Krebszellen, ist einer der fundamentalsten und faszinierendsten Unterschiede zwischen Krebs- und normalen Zellen. Auf molekularer Ebene dreht sich dieser Prozess hauptsächlich um die Erhaltung der Telomere.
1. Das Problem: Die endliche Teilungsfähigkeit normaler Zellen (Hayflick-Limit)
Um die Immortalisierung zu verstehen, muss man zunächst wissen, warum normale Zellen eine begrenzte Lebensdauer haben.
· Telomere: Am Ende jedes Chromosoms befinden sich repetitive, nicht-codierende DNA-Sequenzen – die Telomere. Man kann sie sich wie die schützenden Kunststoffenden eines Schnürsenkels (die Aglets) vorstellen. Ihre Hauptaufgabe ist es, den codierenden Teil der DNA bei jeder Zellteilung vor dem Abbau und vor ungewollten Fusionen zu schützen.
· Das End-Replikations-Problem: Die DNA-Polymerase, das Enzym, das die DNA bei der Teilung kopiert, kann…