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Heroin (Diacethylmorphin)

  • Autorenbild: Martin Döhring
    Martin Döhring
  • 24. Sept.
  • 1 Min. Lesezeit

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Heroin (chemisch: Diacetylmorphin) ist ein halbsynthetisches Opiat, das aus Morphin hergestellt wird. Morphin selbst ist ein Naturalkaloid aus dem Opium (getrockneter Milchsaft des Schlafmohns, Papaver somniferum).

Chemie

  • Struktur: Morphin mit zwei zusätzlichen Acetylgruppen (daher „Diacetylmorphin“).

  • Diese machen Heroin lipophiler als Morphin.

  • Folge: schnellerer Übertritt durch die Blut-Hirn-Schranke → stärkere und raschere Wirkung („Kick“).

⚙️ Pharmakologie

  1. Aufnahme

    • Injektiv, nasal, inhalativ oder seltener oral.

    • Nach Eintritt ins Blut wird Heroin im Körper schnell zu 6-Monoacetylmorphin (6-MAM) und weiter zu Morphin hydrolysiert.

  2. Wirkmechanismus

    • Morphin (und 6-MAM) binden an Opioidrezeptoren (v. a. μ-Rezeptor, auch κ und δ).

    • Dies sind G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (Gi/o).

    • Effekte:

      • Hemmung von Adenylatzyklase → ↓ cAMP

      • Öffnung von K⁺-Kanälen (Hyperpolarisation)

      • Hemmung von Ca²⁺-Kanälen (↓ Transmitterfreisetzung)

    • Ergebnis: Schmerzstillung, Euphorie, Sedierung.

  3. Psychotrope Wirkung

    • Starke Euphorie („Rush“) durch schnellen Gehirneintritt.

    • Danach: Entspannung, Wohlgefühl, Analgesie.

⚠️ Risiken und Nebenwirkungen

  • Akut: Atemdepression, Sedierung, Übelkeit, Verstopfung, Miosis (Pupillenverengung).

  • Chronisch: Abhängigkeit, Toleranz, Entzugssymptome (Schwitzen, Krämpfe, Unruhe, Schmerzen).

  • Sozial/medizinisch: Spritzengebrauch → Infektionsrisiko (HIV, Hepatitis), Venenzerstörung.

  • Überdosierung: führt meist zum Tod durch Atemstillstand. Naloxon ist das Antidot (Opioid-Antagonist).

Medizinische Aspekte

  • Heroin ist in vielen Ländern verboten, aber in einigen (z. B. Schweiz, Deutschland, UK) wird pharmazeutisches Diacetylmorphin unter strengster Kontrolle in der Substitutionsbehandlung verwendet.

  • Vorteil: Patienten bekommen reines, sicheres Heroin → weniger Beschaffungskriminalität, geringeres Infektionsrisiko.

  • Studien zeigen: Verbesserung von Lebensqualität und Gesundheit bei therapierefraktären Abhängigen.

Zusammenfassung

Heroin ist ein hochpotentes, schnell wirksames Opioid, das aus Morphin hergestellt wird.

  • Stärke: schneller „Kick“, Euphorie, Analgesie.

  • Gefahr: hohes Abhängigkeitspotenzial, Atemdepression, Überdosierung.

  • Therapie: Substitution (Methadon, Buprenorphin, kontrolliertes Diacetylmorphin), Antagonisierung mit Naloxon im Notfall.

1 Kommentar


Martin Döhring
Martin Döhring
26. Sept.

Hier eine ausführliche Geschichte des Heroins – von der Entdeckung über die Vermarktung bis hin zur heutigen Situation:

1. Die „Erfindung“ – Chemische Grundlagen

  • 1804: Der deutsche Apotheker Friedrich Sertürner isolierte erstmals Morphin aus Opium und legte damit den Grundstein für die moderne Alkaloidchemie.

  • 1874: In London synthetisierte der Chemiker Charles Romley Alder Wright erstmals Diacetylmorphin, also das Molekül, das später „Heroin“ genannt wurde. Damals blieb es eine akademische Substanz, ohne Anwendung.

2. Bayer und die Markteinführung

  • 1897: Der Chemiker Felix Hoffmann bei Bayer in Elberfeld (NRW) synthetisierte Diacetylmorphin erneut. (Bekannt ist er auch für die Acetylsalicylsäure = Aspirin.)

  • 1898: Bayer brachte die Substanz unter dem Markennamen Heroin® auf den Markt.

  • Marketing-Idee: Der Name stammt vom deutschen „heroisch“ – man versprach eine kräftige, starke Wirkung.

  • Indikationen:…

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