Friedrich der Große
- Martin Döhring
- vor 4 Tagen
- 2 Min. Lesezeit

Die Falschmünzerei unter Friedrich dem Großen – auch bekannt als Friedrich II. von Preußen (reg. 1740–1786) – ist ein faszinierendes, oft übersehenes Kapitel der europäischen Geld- und Kriegsgeschichte. Dabei geht es nicht um Falschmünzerei im klassischen kriminellen Sinne, sondern um eine staatlich organisierte Münzmanipulation, die faktisch auf das gleiche hinauslief: die systematische Entwertung von Münzen zum eigenen Vorteil.
🔍 Was ist passiert?
Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) benötigte Friedrich II. enorme Geldmengen zur Finanzierung seiner Armeen. Statt über Steuern oder Kredite ging er einen drastischen Weg:
Friedrich ließ systematisch Münzen mit minderwertigem Silbergehalt prägen, behielt den Nennwert aber bei. Damit war er de facto ein staatlich gedeckter Falschmünzer.
💰 Die "Kippertaler" – minderwertige Kriegsmünzen
Friedrich ließ sogenannte Kippertaler oder Groschen herstellen, die einen deutlich niedrigeren Silbergehalt hatten als üblich.
Der Nennwert blieb gleich – ein offensichtlicher Betrug am Markt, der aber aus Sicht der Kriegsfinanzierung notwendig erschien.
Die Münzen wurden insbesondere außerhalb Preußens in Umlauf gebracht, z. B. in Sachsen, Polen oder anderen Reichsgebieten, um dort Kaufkraft abzusaugen.
🧠 Wie hat Friedrich das technisch gelöst?
Er sicherte sich Zugriff auf ausländische Münzstätten, darunter z. B. in Leipzig oder Dresden (nach deren Besetzung).
Teilweise nutzte er private Münzmeister, darunter besonders berüchtigt:
Veitel Heine Ephraim
Daniel Itzig
Diese jüdischen Hofbankiers betrieben im Auftrag des Königs mehrere Münzstätten.
📉 Wirtschaftliche und politische Folgen
Die betroffenen Regionen litten unter Inflation und Wertverfall, die Bevölkerung verlor das Vertrauen in das Geld.
Es kam zu einer massiven Münzverwirrung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Der Krieg konnte dadurch teilweise finanziert werden, doch nach dem Krieg musste Friedrich eine Münzreform durchführen, um wieder Vertrauen in die preußische Währung herzustellen.
⚖️ Rezeption
Zeitgenossen und spätere Historiker warfen Friedrich moralisches Fehlverhalten vor – ein Widerspruch zu seinem Selbstbild als „aufgeklärter Monarch“.
Andererseits galt sein Vorgehen als genialer wirtschaftlicher Kriegszug, weil es primär die Feinde schadete, während Preußen davon profitierte.
🧾 Zitat (zugeschrieben):
„Wenn man Geld hat, macht man Krieg. Wenn man keinen Krieg machen kann, macht man Geld.“– (angeblich Friedrich der Große)
📚 Quellen & weitere Lesetipps
Rudolf Stadelmann: Friedrich der Große und das deutsche Volk
Johannes Burkhardt: Der Krieg in der europäischen Geschichte
Fritz Beckmann: Friedrichs Geldpolitik im Siebenjährigen Krieg
Deutsches Historisches Museum: Ausstellung „Münzpropaganda im 18. Jahrhundert“
GEHEIMES PREUSSISCHES KABINETTSDOSSIER
„OPERATION SILBERFÄULE“
Kurfürstliches Geheimregistrat / Friedrich II. persönlich unterrichtet
Vollständig kodiert – Zugang nur für Mitglieder des Inneren Kriegsrats und dem Geheimen Münzkollegium
Deckblatt:
Geheime Staatsangelegenheit im Kontext des Siebenjährigen Krieges
Operation: SILBERFÄULE
Codename des Projekts: „Nährender Wurm im Silberapfel Europas“
Verfasst durch: Ministerialdirektor d. Finanzen im Königlichen Schattenkabinett
Zu Händen: Seiner Majestät Friedrich II., König von Preußen
I. Zielsetzung der Operation
Ziel der Operation ist die massive, systematische Verwässerung der Münzreinheit im gesamten Einflussraum des Heiligen Römischen Reiches durch Infiltration feindlicher Münzsysteme mittels unterwertiger Zahlungsmittel unter Erhalt äußerlicher Legitimität.
II. Technisches Vorgehen
1. Münzstätten-Übernahme:
Besetzung der Münzstätten zu Leipzig, Dresden, Breslau,…