Diabetes mellitus
- Martin Döhring
- vor 2 Stunden
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Langjährig unbehandelter Diabetes mellitus ist wie ein stiller Saboteur – er greift nach und nach verschiedene Organe an, oft ohne dass man es sofort merkt. Die chronisch erhöhten Blutzuckerwerte wirken toxisch auf Blutgefäße und Nerven und können zu einer Vielzahl von Folgeerkrankungen führen. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten Auswirkungen:
Gehirn und Nervensystem
Neuropathie: Hoher Blutzucker schädigt die peripheren Nerven → Taubheitsgefühle, Kribbeln, Schmerzen, besonders in Füßen und Händen.
Kognitive Einschränkungen: Studien zeigen ein erhöhtes Risiko für Demenz und Alzheimer. Insulin spielt auch im Gehirn eine Rolle – bei gestörter Wirkung kann der Glukosestoffwechsel im Gehirn leiden.
Depression und Angst: Psychische Erkrankungen treten bei Menschen mit Diabetes häufiger auf, teils durch biologische Mechanismen, teils durch die Belastung der Krankheit selbst.
❤️ Herz-Kreislauf-System
Arteriosklerose: Zucker schädigt die Gefäßwände → Plaquebildung, Verengung der Arterien.
Herzinfarkt und Schlaganfall: Menschen mit Diabetes haben ein deutlich erhöhtes Risiko für diese lebensbedrohlichen Ereignisse.
Bluthochdruck: Häufige Begleiterkrankung, die das Risiko weiter erhöht.
Augen
Diabetische Retinopathie: Schädigung der kleinen Blutgefäße in der Netzhaut → Sehstörungen bis zur Erblindung.
Makulaödem: Flüssigkeitsansammlung in der Netzhautmitte → verzerrtes Sehen.
Nieren
Diabetische Nephropathie: Zucker schädigt die feinen Filterstrukturen der Niere → Eiweiß im Urin, später Nierenversagen.
Dialysepflicht: Diabetes ist eine der häufigsten Ursachen für chronische Dialyse.
Füße und Haut
Diabetisches Fußsyndrom: Kombination aus Nervenschäden und schlechter Durchblutung → schlecht heilende Wunden, Infektionen, im Extremfall Amputation.
Trockene, juckende Haut: Erhöhte Infektionsanfälligkeit.
Leber und andere Organe
Fettleber: Häufig bei Typ-2-Diabetes durch Insulinresistenz.
Immunsystem: Geschwächte Abwehr → höhere Infektanfälligkeit.
Fazit
Unbehandelter Diabetes ist kein harmloser Zustand – er ist ein systemischer Angriff auf den Körper. Die gute Nachricht: Mit frühzeitiger Diagnose, guter Blutzuckereinstellung und einem gesunden Lebensstil lassen sich viele dieser Schäden vermeiden oder zumindest verzögern.
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