Der Bundeskanzler und der Gaspreis
- Martin Döhring
- 11. Juli 2022
- 1 Min. Lesezeit
Bundeskanzler Olaf Scholz hat jüngst daraufhin gewiesen, die Bundesbürger müssten auch mittelfristig mit höheren Preisen für Strom und Gas rechnen. Kurz und knapp.
Allerdings hat er nicht erwähnt, um wie viel denn angeblich die Preise steigen. Sind es 30% oder so gar 400%, wie einige Medien vermutet haben?
Die maximale schlimmste Vorhersage war bislang, zum Jahresende könnte die Heizungsrechnung im Jahr €3000 betragen.
Einen Gasmangel gibt es aktuell nicht.
Die Erwartung ist, Rohstoffpreise werden international im weiteren Verlauf des Jahres deutlich nachgeben.
Dann sollte man das Problem nicht den Politikern überlassen, sondern der Marktwirtschaft. In dem Fall sorgt der Wettbewerb dafür, dass die Endkunden, also die Verbraucher, den günstigsten Tarif bekommen, also am wenigsten zahlen.
Leider ist wohl Europa bislang weiterhin auf russische Gaslieferungen angewiesen (Medienbericht). Das muss nicht sein. Möglich ist die eigene Erdgasförderung ab sofort oder der Bezug von mehr LNG aus den USA.
Der Bundeskanzler kann die Entscheidung treffen, vor Borkum in der Nordsee Gas zu fördern. Damit würde der Gaspreis wahrscheinlich in Deutschland stark fallen.
Gas kommt für Deutschland angeblich vorwiegend aus den USA als LNG. Energieminister Habeck dazu im o-Ton: „zu Mondpreisen“!
Aktuell ist der Strompreis das Problem, genauer der Preis im downstream. Grund ist die Konstruktion der deutschen Strombörse in Leipzig, die zur Höchstpreisbildung führt.
Es wäre besser, effektiver und vor allem günstiger, wenn privatwirtschaftliche Unternehmen die Energieversorgung übernehmen, und die Politiker sich aus diesem „Geschäft“ raushalten.