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Bluthochdruck

  • Autorenbild: Martin Döhring
    Martin Döhring
  • vor 2 Stunden
  • 4 Min. Lesezeit

Bluthochdruck und die Auswirkung auf Organe
Bluthochdruck und die Auswirkung auf Organe

### Was ist Bluthochdruck?


Bluthochdruck, medizinisch als arterielle Hypertonie bezeichnet, ist eine Erkrankung, bei der der Druck in den Arterien dauerhaft erhöht ist. Er wird in zwei Werten gemessen: dem systolischen Druck (oberer Wert, beim Herzschlag) und dem diastolischen Druck (unterer Wert, in der Entspannungsphase). Nach aktuellen Leitlinien gilt ein Blutdruck ab 140/90 mmHg als hoch, gemessen in der Praxis oder Klinik. Werte darunter sind normal (optimal unter 120/80 mmHg), während Werte ab 180/110 mmHg als schwere Hypertonie gelten. Bluthochdruck ist weit verbreitet und oft symptomlos ("stiller Killer"), kann aber zu schweren Komplikationen führen, wenn er unbehandelt bleibt.


### Wie entsteht Bluthochdruck?


Bluthochdruck entsteht meist durch eine Kombination aus genetischen, umweltbedingten und lebensstilbezogenen Faktoren. Man unterscheidet zwei Formen:


- **Primäre (essentielle) Hypertonie**: Dies betrifft etwa 90 % der Fälle und hat keine eindeutige einzelne Ursache. Stattdessen spielen Risikofaktoren eine Rolle, wie:

- Genetische Veranlagung (familiäre Belastung).

- Übergewicht und Adipositas.

- Hoher Salzkonsum (mehr als 5–6 g/Tag).

- Bewegungsmangel.

- Hoher Alkoholkonsum.

- Rauchen.

- Stress und Alter (Risiko steigt ab 50 Jahren).

Diese Faktoren führen zu einer Verengung der Blutgefäße, erhöhtem Widerstand und damit höherem Druck.


- **Sekundäre Hypertonie**: In 5–10 % der Fälle liegt eine zugrunde liegende Erkrankung vor, z. B.:

- Nierenerkrankungen (z. B. Nierenarterienstenose).

- Hormonelle Störungen (z. B. Überfunktion der Schilddrüse oder Nebennieren).

- Schlafapnoe-Syndrom.

- Medikamente (z. B. Kortison oder NSAIDs) oder andere Erkrankungen wie Aortenverengung.

Hier ist der Bluthochdruck eine Folge und kann durch Behandlung der Ursache behoben werden.


Der genaue Mechanismus umfasst eine Dysbalance im Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS), das den Flüssigkeits- und Salzhaushalt reguliert, sowie Entzündungen und Gefäßveränderungen.


### Wie schädigt Bluthochdruck das Herz?


Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck belastet das Herz chronisch, da es stärker pumpen muss, um das Blut durch die verengten Gefäße zu drücken. Dies führt zu verschiedenen Schäden:


- **Herzmuskelverdickung (linke Ventrikelhypertrophie)**: Das Herzmuskelgewebe verdickt sich, um der Belastung standzuhalten. Langfristig wird das Herz steifer und weniger elastisch, was die Pumpfunktion beeinträchtigt.


- **Herzinsuffizienz (Herzschwäche)**: Durch die Überlastung kann das Herz nicht mehr ausreichend Blut pumpen, was zu Symptomen wie Atemnot, Müdigkeit und Schwellungen führt. Unbehandelt erhöht sich das Risiko für eine systolische oder diastolische Herzinsuffizienz.


- **Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt**: Der hohe Druck schädigt die Gefäßwände, fördert Atherosklerose (Plaque-Bildung) in den Herzkranzgefäßen. Dies kann zu Durchblutungsstörungen, Angina pectoris oder einem Herzinfarkt führen.


- **Weitere Komplikationen**: Arrhythmien (z. B. Vorhofflimmern), Aortenaneurysmen oder plötzlichen Herztod. Insgesamt verdoppelt Bluthochdruck das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse.


Diese Schäden entwickeln sich schleichend über Jahre, daher ist eine frühe Behandlung entscheidend.


### Schema für die Einstellung von Medikamenten gegen Bluthochdruck


Die Behandlung folgt evidenzbasierten Leitlinien, z. B. der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Hypertonie in Deutschland, der ESC/ESH-Leitlinien oder WHO-Empfehlungen. Sie beginnt immer mit Lebensstiländerungen (z. B. Gewichtsreduktion, salzarme Ernährung, Sport, Alkoholreduktion). Medikamente werden eingesetzt, wenn der Blutdruck trotz dessen >140/90 mmHg bleibt oder bei hohem Risiko (z. B. mit Diabetes, Nierenerkrankung oder bestehender Herzkrankheit) früher.


Hier ein typisches Schema basierend auf aktuellen Leitlinien (z. B. NVL 2023, ESC 2024, WHO 2021). Es ist stufenweise und individualisiert; ein Arzt passt es an Alter, Komorbiditäten und Verträglichkeit an. Zielblutdruck: <140/90 mmHg, bei Hochrisiko <130/80 mmHg oder niedriger (z. B. <130 mmHg systolisch bei Herzkrankheiten).


| Stufe | Beschreibung | Empfohlene Medikamentenklassen | Wann einsetzen? | Hinweise |

|-------|-------------|-------------------------------|-----------------|----------|

| **Stufe 0: Nicht-medikamentös** | Lebensstilmaßnahmen als Basis für alle Stufen. | Keine Medikamente. | Immer, als Erstes; bei leichter Hypertonie (130–139/80–89 mmHg) ausreichen. | Ziel: 5–10 % Gewichtsverlust, <5 g Salz/Tag, 150 Min. Sport/Woche. Kontrolle nach 3–6 Monaten. |

| **Stufe 1: Monotherapie** | Beginn mit einem Medikament, wenn Blutdruck >140/90 mmHg trotz Lebensstil. | - ACE-Hemmer (z. B. Ramipril) oder ARBs (z. B. Valsartan).<br>- Kalziumantagonisten (z. B. Amlodipin).<br>- Diuretika (z. B. Hydrochlorothiazid oder Chlortalidon). | Bei niedrigem Risiko und moderater Erhöhung (140–159/90–99 mmHg). | Vorzugsweise langwirksame Präparate. Kontrolle nach 4–6 Wochen; bei Unverträglichkeit wechseln. |

| **Stufe 2: Zweifach-Kombination** | Hinzufügen eines zweiten Medikaments, wenn Ziel nicht erreicht. Oft als Fixkombination in einer Tablette. | - ACE/ARB + Kalziumantagonist (z. B. Ramipril + Amlodipin).<br>- ACE/ARB + Diuretikum (z. B. Valsartan + Hydrochlorothiazid).<br>- Bei Herzinsuffizienz: Beta-Blocker (z. B. Bisoprolol) hinzufügen. | Bei höherem Risiko, starker Erhöhung (>160/100 mmHg) oder nach Stufe 1-Versagen. Viele Leitlinien empfehlen direkten Start hier. | Verbessert Adhärenz. Monatliche Kontrolle bis Ziel erreicht. |

| **Stufe 3: Dreifach-Kombination** | Drittes Medikament hinzufügen. | - ACE/ARB + Kalziumantagonist + Diuretikum.<br>- Bei Bedarf: Beta-Blocker, Aldosteronantagonisten (z. B. Spironolacton) oder andere (z. B. Doxazosin). | Bei resistenter Hypertonie (Ziel nicht erreicht unter Zweifach-Therapie). | Abklärung sekundärer Ursachen. Bei >80-Jährigen vorsichtig senken (Ziel 140–150/90 mmHg). |

| **Stufe 4: Intensivtherapie/Resistente Hypertonie** | Zusätzliche Maßnahmen, z. B. interventionell (Nierenarteriendenervation). | Wie Stufe 3, plus Spezialmedikamente (z. B. Minoxidil). | Wenn Blutdruck trotz Dreifach-Therapie >140/90 mmHg. | Spezialisierte Abklärung (z. B. auf Medikamenteninteraktionen oder Sekundärursachen). |


**Wichtige Hinweise**: Die Therapie ist lebenslang, aber dosisanpassbar. Regelmäßige Kontrollen (z. B. monatlich am Anfang, dann 3–6-monatlich) sind essenziell. Bei Komorbiditäten (z. B. Diabetes: Vorzug für ACE/ARB) oder Nebenwirkungen (z. B. Husten bei ACE-Hemmern: zu ARBs wechseln) anpassen. Konsultiere immer einen Arzt – dies ist keine individuelle Beratung!

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