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Blutgerinnung

  • Autorenbild: Martin Döhring
    Martin Döhring
  • vor 1 Stunde
  • 2 Min. Lesezeit

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...ich erkläre dir Schritt für Schritt die Gerinnungssysteme, die Laborparameter und die Bedeutung bei Marcumar-Therapie.

1. Blutgerinnung – Überblick

Die Gerinnung läuft in einem Kaskadensystem ab (Gerinnungsfaktoren I–XIII).Es gibt zwei Aktivierungswege, die beide in den gemeinsamen Endweg münden:

a) Endogenes System („intrinsisch“)

  • Aktivierung durch Kontakt mit negativ geladenen Oberflächen (z. B. Glas, Kollagen bei Gefäßverletzung).

  • Wichtige Faktoren: XII, XI, IX, VIII.

  • Messbar über aPTT (aktivierte partielle Thromboplastinzeit).

  • Relevant für: Heparin-Therapie.

b) Exogenes System („extrinsisch“)

  • Aktivierung durch Tissue Factor (Gewebefaktor, Faktor III), der bei Gewebsverletzung freigesetzt wird.

  • Wichtige Faktoren: VII, X.

  • Messbar über Quick/Prothrombinzeit (PT) bzw. INR.

  • Relevant für: Vitamin-K-Antagonisten (Marcumar, Warfarin).

c) Gemeinsamer Endweg

  • Aktivierung von Faktor X → Umwandlung von Prothrombin (Faktor II) zu Thrombin.

  • Thrombin wandelt Fibrinogen (Faktor I) zu Fibrin → Bildung eines stabilen Blutgerinnsels.

2. Quick-Wert & INR

Beides misst das exogene System (Faktor VII) + gemeinsamen Weg (X, V, II, I).

  • Quick-Wert:

    • Gibt die Prothrombinzeit als Prozentwert an (Norm: ca. 70–120 %).

    • Niedriger Quick = langsame Gerinnung = höhere Blutungsneigung.

  • INR (International Normalized Ratio):

    • International standardisierte Angabe der Gerinnungszeit.

    • Norm: 1,0 (bei Gesunden).

    • Unter Marcumar: Ziel-INR je nach Indikation:

      • 2,0–3,0 (z. B. Vorhofflimmern, Lungenembolie, Thrombose).

      • 2,5–3,5 (z. B. mechanische Herzklappen).

? Vorteil INR: weltweit vergleichbar, unabhängig vom Testlabor.

3. Einstellung mit Marcumar (Phenprocoumon)

  • Wirkmechanismus: Marcumar hemmt die Vitamin-K-abhängige γ-Carboxylierung der Faktoren II, VII, IX, X sowie Protein C und S.

    • → Die Gerinnungsfaktoren sind zwar vorhanden, aber nicht funktionsfähig.

  • Beginn: Wirkung tritt erst nach 2–3 Tagen ein, da vorhandene Faktoren erst abgebaut werden müssen.

  • Kontrolle: Regelmäßige Messung von INR (früher Quick).

  • Einstellung:

    • Start mit Standarddosis, nach 2–3 Tagen Kontrolle des INR.

    • Dosis schrittweise anpassen, bis Ziel-INR erreicht.

    • Häufige Kontrollen am Anfang, später alle 4–6 Wochen.

⚠️ Wichtig:

  • Enge therapeutische Breite → Gefahr von Blutungen (zu hohe INR) oder Thrombosen (zu niedrige INR).

  • Wechselwirkungen mit Ernährung (Vitamin K-reich: Spinat, Kohl), Medikamenten und Alkohol.

Zusammenfassung

  • Endogenes System (Faktoren XII, XI, IX, VIII): gemessen mit aPTT → wichtig bei Heparin.

  • Exogenes System (Faktor VII + Tissue Factor): gemessen mit Quick/INR → wichtig bei Marcumar.

  • Quick = %-Angabe (historisch), INR = internationaler Standard.

  • Marcumar hemmt Vitamin-K-abhängige Faktoren → regelmäßige INR-Kontrolle, Ziel 2–3 (oder 2,5–3,5 bei Klappen).

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