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Angst

  • Autorenbild: Martin Döhring
    Martin Döhring
  • vor 4 Stunden
  • 2 Min. Lesezeit

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Angst ist ein komplexes psychiatrisches Phänomen, das sowohl normale menschliche Erfahrungen als auch pathologische Zustände umfasst. Ich erkläre es dir strukturiert und prägnant, mit Fokus auf die psychiatrische Perspektive:

1. Definition und Funktion

Angst ist eine natürliche emotionale Reaktion auf eine wahrgenommene Bedrohung oder Unsicherheit. Sie dient evolutionär als Schutzmechanismus, der Menschen auf Gefahren vorbereitet („Kampf-oder-Flucht“-Reaktion). Psychiatrisch wird Angst problematisch, wenn sie übermäßig, unangemessen oder chronisch wird und das tägliche Leben beeinträchtigt.

2. Normale vs. pathologische Angst

  • Normale Angst: Kurzfristig, situationsgebunden, proportional zur Bedrohung (z. B. Angst vor einer Prüfung).

  • Pathologische Angst: Intensiv, anhaltend, oft ohne klaren Auslöser oder unverhältnismäßig. Sie tritt in Angststörungen auf, z. B. generalisierte Angststörung (GAS), Panikstörung, soziale Angststörung, spezifische Phobien oder posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).

3. Symptome

Angst äußert sich auf mehreren Ebenen:

  • Kognitiv: Sorgen, Grübeln, Konzentrationsprobleme, Katastrophendenken.

  • Emotional: Gefühl von Unruhe, Panik, Hilflosigkeit oder Kontrollverlust.

  • Körperlich: Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Magen-Darm-Beschwerden.

  • Verhaltensbezogen: Vermeidungsverhalten, Rückzug oder übermäßige Kontrollstrategien.

4. Neurobiologische Grundlagen

  • Gehirnregionen: Die Amygdala spielt eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung von Angst. Der präfrontale Kortex reguliert die Reaktionen, während das limbische System Emotionen koordiniert.

  • Neurotransmitter: Ungleichgewichte von Serotonin, Dopamin, GABA oder Noradrenalin sind häufig beteiligt.

  • Stressachse: Eine überaktive Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse führt zu erhöhten Cortisolspiegeln, die Angst verstärken können.

5. Ursachen

Angststörungen entstehen durch ein Zusammenspiel von:

  • Genetik: Vererbte Veranlagung (z. B. familiäre Häufung).

  • Umwelt: Traumatische Erlebnisse, Stress, Erziehung oder soziale Einflüsse.

  • Psychologische Faktoren: Negative Denkmuster, geringe Frustrationstoleranz.

  • Biologische Faktoren: Hormonelle Dysregulation oder neurologische Störungen.

6. Diagnostik

Psychiatrisch wird Angst nach Kriterien wie dem DSM-5 oder ICD-11 diagnostiziert. Wichtig ist die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen (z. B. Depression, Psychose) und die Beurteilung von Intensität, Dauer und Funktionsbeeinträchtigung.

7. Behandlung

  • Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist die Methode der Wahl, insbesondere Expositionstherapie bei Phobien oder systematische Desensibilisierung.

  • Medikamente: Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Benzodiazepine (kurzfristig), Beta-Blocker bei körperlichen Symptomen.

  • Weitere Ansätze: Achtsamkeit, Entspannungstechniken (z. B. PMR), Lebensstiländerungen.

8. Häufige Angststörungen

  • Generalisierte Angststörung (GAS): Chronische, diffuse Sorgen.

  • Panikstörung: Plötzliche, intensive Angstattacken.

  • Soziale Angststörung: Angst vor sozialer Bewertung.

  • Spezifische Phobien: Angst vor bestimmten Objekten/Situationen (z. B. Höhen, Spinnen).

  • PTBS: Angst nach traumatischen Erlebnissen.

9. Kulturelle und soziale Aspekte

Angst wird kulturell unterschiedlich wahrgenommen und ausgedrückt. In manchen Kulturen äußert sie sich eher körperlich (z. B. Somatisierung), in anderen psychisch. Stigmatisierung kann die Behandlung erschweren.

10. Fazit

Angst ist ein universelles Gefühl, wird aber psychiatrisch relevant, wenn sie exzessiv oder dysfunktional wird. Sie ist gut behandelbar, erfordert jedoch eine individuelle Diagnostik und Therapie, die biologische, psychologische und soziale Faktoren berücksichtigt.

 
 
 

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