Die Zahl des Tieres
Dieser Beitrag soll nicht der Mystik dienen, sondern versuchen, kritisch wissenschaftlich einiges zu beleuchten…
In schlechten Zeiten haben die Scharlatane Konjunktur. Das ist nicht nur in der Politik so. Gelegentlich wird gerne der Film „die neun Pforten“ (eigentlich: „Die Neunte Pforte“) im Fernsehen wiederholt. Dort spielen Holzschnitte eine große Rolle. Der neunte Holzschnitt nun ähnelt frappant einem Holzschnitt von Dürer, welcher die „Hure Babylon“ zeigt.
Zu sehen ist eine Frau mit Kelch („Die Hure“) welche ein mythologisches Fabelwesen mit sieben Köpfen reitet (das Tier). Unverkennbar ist dies natürlich eine Darstellung von Inhalten aus der Apokalypse des Johannes aus dem Neuen Testament. Angeblich hat schon Karl Marx darüber gerätselt, welche Person sich hinter der Zahlenchiffre „666“ verbirgt.
Ich vermute selbst, gemeint sind die römischen Kaiser der damaligen Zeit, nicht jedoch ein spezieller. Palästina war römisch besetzt und für die Volksdichtung Grund für die Ressentimentreligion „Christentum“.
Das Tier und die Frau stellen eine Verbindung her zwischen Triebhaftigkeit, Moral („böse“) und Geld („Hure mit Kelch“). Wir vermuten, der Zins (und Zinseszins) kommt aus Babylon (siehe AT „mine, shekel, upharsim“ umgedeutet als Menetekel).
Schließt man sich der Meinung von Sigmund Freud oder Nietzsche an, liegt das Problem darin, dass der Mensch einerseits zwar polymorph pervers veranlagt ist (Triebnatur, Sinnbild Tier) anderseits genau deshalb „böse“ oder „sündhaftig“ sein soll, und dies sei dann auch noch die Meinung von „Gott“, wenn man so will.
Römische Münzen trugen das Bild des jeweiligen aktuellen Kaisers. Damit wurde sichergestellt, dass ein Annahmezwang dieser Münzen als gesetzliches Zahlungsmittel besteht.
Der Angriffspunkt des Christentums war also die angebliche Sittenlosigkeit in Rom.
Dazu kann man sagen, im alten Rom gab es die Saturnalien, die ähnlich wie der Dionysos Kult im alten Griechenland wirkten. Diese Dionysien waren zur Enthemmung ausgelegt und sollten zur Katharsis, der Reinigung der Gefühle kulturhygienisch wirken. Damit wurden den Trieben die Energie genommen, entladen, damit diese z.B. nicht in Aggressionen oder mentale Affektionen umschlagen sollten. Den Dionysischen Figuren wurde der Teufel nachempfunden (z.B. Bocksfuß).
Zivilisatorisch wird die Sublimierung von Trieben, z.B. in der Kunst empfohlen. Ich persönlich halte die schiere Verteufelung von Trieben für schädlich. Zumal ja die sachliche Begründung dafür fehlt, mal abgesehen von der priesterlichen Machtausübung über die „Herde“).
Absicht der Apokalypse des NT ist, einen neuen Tempel als Herrschaft in Jerusalem zu etablieren. Wobei dann natürlich das Christentum herrschen soll.
Die Apokalypse (=Offenbarung) ist also weniger eine prophetische visionäre, sondern vielmehr eine politische Schrift! Die Vorstellung eines real existierenden Teufels oder Satan ist absurd und dem gesunden Menschenverstand abträglich.
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